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1. Abt. 2 - S. 4

1884 - Wismar : Hinstorff
4 In Meeres Licht, in dem Gestein, Im prächtig funkelnden Krystall, Im Gold und Silber, strahlt ins All Des Schöpfers Gottesgruß hinein! Der Pflanze Wunderbau durchbebt Ein ewiger, ein Schöpfungstraum, Der als Instinkt das Tier belebt; Doch erst der Mensch im Weltenraum Vernimmt des ew'gen Gottes Spur; Im Sternenschein, in Äthers Blau — In Gottes herrlicher Natur Erblickt er ew'ger Weisheit Bau! Er lernt sich selbst, sein Volk verstehen Und in der Menschheit Gottes Walten Und lernt durch heil'gen Geistes Weh'n Sich selbst nach Gottes Bild gestalten. 3. Die Natur — ein Tempel Gottes. Wie mancher prächtige Tempel, wie mancher großartige Dom auf den: Erdenrund erhebt majestätisch sein Haupt zum Himmel empor! Ein Dom aber, „nicht mit Menschenhänden gemacht", über- trifft unendlich weit alle Dome, — einen Tempel giebt es, zu welchem kein irdischer Baumeister den Riß geliefert oder ein Steinchen zuge- fügt hat: es ist der Weltdom, es ist der Tempel der Natur. Ist die Natur wirklich ein Tempel Gottes? — O gewiß; denn sie belehrt uns über das unsichtbare Wesen Gottes. Mögen wir uns vertiefen in das Leben und Wesen der uns umgebenden lebendigen und leblosen Kreaturen, oder mag unser Blick sich versenken in den endlosen Himmel mit seinen Millionen Sternen — wir müssen bei ernstem, stillem Nachdenken sagen: Schon die kleinste irdische Hütte hat einen Baumeister, wie könnte wohl die Natur, dieser große Tempel Gottes, ohne einen Baumeister gewesen sein! Und wie weise ist alles erschaffen, wie weise alles geordnet vom kleinsten bis zum größten, vom unscheinbaren bis zum maje- stätischen! Wunder, nichts als Wunder sieht das Auge, wohin es auch blicken mag. So predigen Himmel und Erde täglich und stündlich: Es ist ein Gott! es ist ein allmächtiger und allweiser, es ist ein unendlich großer Gott! Sagt doch selbst die hl. Schrift (Röm. 1, 20), daß man das unsichtbare Wesen Gottes wahrnimmt an der Schöpfung der Welt, und an einer andern Stelle (Ps. 19, 2 u. 3), daß die Himmel erzählen die Ehre Gottes und die Veste verkündigen seiner Hände Werk. Und der fromme Dichter Gellert sagt:
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