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1. Abt. 2 - S. 195

1884 - Wismar : Hinstorff
195 160. Mecklenburg. (* Von Lehrer Bösch in Parchim.) In alter Zeit wohnten in Mecklenburg, wie du bereits gelesen hast. Wen- den, der großen Völkerfamilie der Slaven im östlichen Europa angehörend, und das Land führte nach ihnen den Namen. Aber vor etwa 700 Jahren wurde dies Volk, wie du weiter weißt, vertrieben, und unsere deutschen Voreltern nahmen Besitz von dem Lande, das sie nach der einen Burg ihrer regierenden Fürsten „Mecklen- burg" nannten. Den neuen Ansiedlern gefiel das Land wohl; denn sie rühmten von demselben: „Es ist geräumig, fruchtbar an Getreide, reich an Wiesenwuchs, und mit Fisch, Fleisch und allem Guten inr Überflüsse versehen." Wir können noch hinzufügen: Es hat eine günstige Lage für den Handel, ist reich an Thal und Hügel, an grünen Wäldern und blauen Seen. 1. Die westliche Hälfte des Landes liegt zwischen der Ostsee im Norden und der Elbe im Süden und grenzt im Westen an das Gebiet der Stadt Lübeck und an das preußische Herzogtum Lauenburg. Der Osten Mecklenburgs wird von den preußischen Provinzen Pommern und Brandenburg umschlossen. Seine größte Ausdehnung hat das Land in der Richtung von Westen nach Osten. Boizenburg, Ratzeburg und Dassow sind von Friedland gegen 200 Kilometer entfernt. Die Breite von Norden nach Süden beträgt 60—100, durchschnittlich 80 Kilometer. Hiernach würden die beiden Mecklenburg 16 000 Quadratkilometer groß sein. Genau berechnet sind es 16 233 Qkm. Auf Mecklenburg-Schwerin kommen davon über 13 000, aus M ecklenburg-Strelitz noch nicht 3000 Qkm.*) 2. Der Boden des Landes ist im allgemeinen eben. Fast ganz flach ist er im Südwesten und Nordosten, steigt aber von beiden Seiten nach der Mitte zu etwas an, so daß dadurch eine 30—40 km breite Höhenplatte entsteht, welche das Land von Südosten nach Nordwesten durchzieht (der mecklenburgische Höhen- zug). Die Ränder dieser Höhenplatte werden von Hügeln, Hügelreihen und Bergen gebildet und steigen im Osten bis zu 140 m, im Westen bis zu 100 m auf. Im Klützer Ort fällt der nördliche Hügelrand in 20—40 m hohen Steil- ufern zur Ostsee ab. Der südliche Rand zieht sich dagegen, häufig unterbrochen, zwischen dem Ratzeburger und Schalsee ins Lauenburgische. Das Innere der Platte ist östlich von der Warnow eben, meist sandig und reich an Seen, dagegen im Westen von diesem Flusse voll Hügel und Thäler. Die Ränder überragen die tiefsten Einsenkungen der Platte um das Doppelte; denn der Spiegel des Zierker Sees bei Neu-Strelitz liegt 70, der Müritz 66, des Krakower Sees 50 und des Schweriner Sees 39 Meter hoch. — Vom Südrand der Höhenplatte zweigt sich die Marnitzer Berglandschaft ab. Sie steigt im Rühner Berg, der 178 m hoch ist, zu der bedeutendsten Höhe des Landes an und setzt sich im Sonnen- berg fort, dessen höchster Berg sich bis zu 126 m erhebt. Der Nordrand ent- sendet die Helpter Berge, auch 178 m hoch, die liebliche mecklenburgische Schweiz, die Schlemminer Berge mit der Hohen Burg, 144 m hoch, und die Diederichshäger Berge, welche bei Brunshaupten Hochufer der Ostsee bilden. *) Nach Seylitz „Leitfaden für den geogr. Unterricht" hat Meckl.-Schiv. 13 300 □kra = 2412/g ^Weilen, und Meckl.-Strelitz 2725 Qkm = 49v2 ^Meilen. 13*
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