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1. Abt. 2 - S. 196

1884 - Wismar : Hinstorff
196 3. Der Boden ist im Süden des Landes meistens sandig, im Norden lehm- und thonhaltig. Doch giebt es auch im Norden zahlreiche kleinere und ein größeres Sandgcbiet, die Rostocker Heide, und andererseits treffen wir auch im Süden auf fruchtbare Lehmfelder und in der Teldau auf den schönsten Marsch- boden. Als besonders fruchtbar sind der Klützer Ort, die Teterower Gegend und der Friedländer Werder zu bezeichnen. Als die ödesten Gegenden merken wir uns die Heideebeue, südlich und südöstlich von Hagenow, das Gebiet im Norden der großen Eldesecn und das südliche Mecklenburg - Strelitz. — Auf Mecklenburgs Lehm- und Thonfeldern prangen Weizen, Raps, Erbsen und Klee in üppiger Fülle und Wiesen und Laubwälder in saftigem Grün. Auf den magern Äckern des Sand- und Heidcgebiets bleibt der Roggen nur klein. Besser gedeiht der rauhe Hafer, der Buchweizen und die Kartoffel. Die Wiesen haben hartes Gras. Die Wälder bestehen aus Tannen und Birken, in den Brüchen wachsen Erlen. Die unbebauten Stellen tragen Heide oder sie zeigen Blößen mit losem Sand, oft mit Flugsandhügeln. Unter der Oberfläche des Bodens bildet sich häufig Raseneisen- stein. Bei Lübtheen fördert man Gips zu Tage, unter welchem sich ein großes Salzlager befindet, und bei Mall iß ist ein Braunkohlenbergwerk. — Die ausge- dehntesten Wälder des Landes sehen wir im Sandgebiet, doch ist auch die gute Gegend reich an schönen Laubwaldungen. An Jagdtieren finden wir das wilde Schwein, den Hirsch, das Reh, den Hasen, Fuchs und Dachs, außerdem viele Vogelarten. 4. Mecklenburg ist reich an Flüssen und Seen. Von letzteren zählt man über 400. Der größte See ist die Müritz. Durch die Schönheit ihrer Uferland- schaften zeichnen sich aus: Der Lucin bei Feldberg, der Tollenser, Pinnower und Schalsee. In allen unsern Seen und Flüssen ist der Reichtum an Fischen sehr groß. — Die Elbe vermittelt mit Elde, Stör und Havel den Verkehr von 16 Städten. Hier sind Parchim, Waren und Schwerin die Haupt- handelsplätze, während auch der Handel von Boizenb urg, Grabow, Plan und Fürsten b erg nicht unbedeutend ist. Die War no w ist von Bützow und ihr Nebenfluß, die Nebel, von Güstrow ab fahrbar. Die Peene steht durch die Trebel mit der Rccknitz in schiffbarer Verbindung. Neben Malchin und Ribnitz kommt diese Wasserstraße besonders der Sülzer Saline für den Salztransport zu statten. Die Stepcnitz mit der Maurin sind von Schönberg bis Dassow, die Waknitz von Ratzeburg bis Lübeck fahrbar. — Alle übrigen Flüsse und Bäche des Landes sind nicht schiffbar, aber in ihren Thälern und an den Ufern vieler Seen breiten sich grüne Wiesenmatten aus; die bedeutendsten sind die Lewitz und die große Friedländer Wiese. 5. Neben den Wasserstraßen dienen Chausseen und Eisenbahnen der Er- leichterung und Förderung des Verkehrs. Die Berlin-Hamburger Bahn verbindet den Südwestcn des Landes (Grabow, Ludwigslust, Hagenow und Boizcnburg) einerseits mit Hamburg, andererseits mit Berlin und dem Innern Deutschlands. Mit derselben steht die Par chim -L udivi g s tust er Bahn in Verbindung. Die Friedrich-Franz-Bahn, welche Lübeck mit Stettin ver- bindet, durchschneidet das Land in seiner ganzen Länge und hat mehrere Zweig- bahnen. Welche Städte liegen an derselben? Die Nord bahn, welche Berlin mit Stralsund verbindet, geht durch Mecklenburg-Strelitz und berührt hier Fürstenberg, Altstrclitz, Neustrelitz, Stargard und Neubrandenburg.
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