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1. Abt. 2 - S. 236

1884 - Wismar : Hinstorff
236 Zerfall und das Ende des macedonischen Weltreiches ließ nun aber auch nicht lange auf sich warten. Da Alexander keinen regierungsfähigen Erben hinterließ, erhob sich unter seinen Hauptfeldherren um den Thron ein 22jähriger blutiger Kampf, der namentlich durch Einmischung der Syrer und Griechen zur Auflösung der groß und mächtig gewordenen macedonischen Herrschaft führte und Alexanders Weltmonarchie in 3 größere Königreiche*) und einige kleine Staaten spaltete. Griechenlands Schicksal aber blieb noch über 150 Jahre (bis 146) an das des macedonischen Reichs geknüpft. Dann folgte ein Zeitraum von 1600 Jahre n (146 v. Chr. — 1460 n. Chr.), in welchem Griechenland ganz in Verfall und Nichtigkeit sank. Anfangs erschütterten mehrere Kriege**) das Land, dann orang en nach einander verschiedene barbarische Völker***) ein, verheerten dasselbe und setzten sich hier teilweise fest, während die Herrscherhand der gewaltigen Römer sich auch über das griechische Gebiet erstreckte. Endlich kam Griechenland trotz seines jahre- langen, heldenmütigen Widerstandes in die Gewalt der Türken. Erst vor etwa 50 Jahren (1830) ist durch das Einschreiten der europäischen Großmächte wider die maßlose Türkenherrschaft das Königreich Griechenland für einen unabhängigen Staat erklärt. Was hat doch das Volk der Griechen alles erlebt! Die Römer. In der Mitte der schönen Halbinsel Italien wohnte vor alten Zeiten das berühmte und mächtige Volk der R ö m e r. Zwei Brüder, R o m u l u s und R e m u s, waren die Erbauer der Stadt Rom und die Gründer des römischen Staats (753 v. Chr.). Romulus war der erste König. Über 200 Jahre (753—509), regierten Könige, in welcher die Römer Großartiges in Riesenbauten, Kun st und Ver- schönerung der Stadt geleistet haben. Dann wurde Rom, namentlich durch die Schuld des letzten tyrannischen und schwelgerischen Königs, Freistaat (eine Repu- blik). Jährlich wurden zwei Männer zu Konsuln gewählt, die das Volk regieren und im Felde anführen sollten. Von jetzt an hatten die Römer viele Kriege; denn jeder Konsul wollte sich gern einen Namen machen und so bei den Nach- kommen in gutem Andenken fortleben. Das römische Volk fing an, vor aller Welt nicht allein durch blutige Waffenthaten zu Lande und zu Wassersi), sondern auch durch Künste und Wissenschaft zu glänzen. *) Macedonien nebst Griechenland, Ägypten und Syrien. **) Mit Mithridates dem Großen, König von Pontus, sowie die römischen Bürgerkriege. ***) Goten, Slaven, Bulgaren. f) Dies waren vor allem die punischen Kriege, Kämpfe, welche Rom und Karthago fast 130 Jahre mit einander führten <264—146 v. Chr.). Karthago, der eigentliche Wohnsitz der Karthager, lag im nördlichen Afrika, nahe an der !i)ieeresküste, wo jetzt Tunis liegt. Wegen ihres phönizifchen Ur- sprungs nannten sie sich wohl selbst Phönizier (abgekürzt: Pöner oder Punier. Daher punische Kriege). Diese Kriege wurden veranlaßt durch die Eifersucht der Römer über die Eroberungen der Punier (Sardinien, Corsika, einen großen Teil von Spanien wie von der schönen Insel Sicilien, wo sie wegen ihres bedeutenden Handels Kolonien angelegt hatten). Zunächst ver- trieben die Römer die Karthager von der Insel Sicilien, bauten sich dann schnell Kriegsschiffe und besiegten zweimal die karthagische Flotte (bei Mylä und bei den ägatischen Inseln). Da mußten die Geschlagenen jene Insel räumen. Das war der erste punische Krieg. In dem 23 Jahre späteren, zweiten punischen Kriege gegen den großen karthagischen Feldherrn Hannibal wurde die Macht der Karthager durch die Römer für immer gebrochen. Der kühne Hannibal hatte den Kriegszug gegen die Römer von Spanien aus unternommen, war mit seinem Heer über die Pyrenäen, dann durch Gallien (jetzt Frankreich genannt) und so über die Schnee- und Eisfelder
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