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1. Abt. 2 - S. 292

1884 - Wismar : Hinstorff
292 Über 500 Kaufleute beschaffen den Handel in alle Weltgegen- den. Hamburg besitzt ein eigenes Gebäude, die Börse genannt, in welchem die Kaufleute in den Mittagsstunden ihre geschäftlichen Zu- sammenkünfte haben. Die Handelsschiffe führen uns eine Menge Artikel vom Auslande zu. Aus Amerika befördern sie Kaffee, Tabak, Baumwolle re., aus Rußland Pelzwerk, Hanf, Flachs, Leder re., aus Schweden und Norwegen Eisen, Bretter, Teer, Heringe re., aus Frankreich, Spanien, Italien und anderen südlichen Ländern Wein, Citronen, Apfelsinen, Seidenwaren re., aus Ostindien Thee und allerlei Gewürze u. s. w. Andererseits schickt auch Deutschland Produkte ins Ausland, namentlich nach Amerika Leinwand, Wolle und allerlei Gerätschaften von Eisen. — Im Jahre 1842 zerstörte ein zehntägiges, schreckliches Feuer den dritten Teil der reichen und schönen Handelsstadt. Prachtvolle Häuser, Straßen und Plätze sind nach dem Brande in diesem Stadtteil entstanden. Hamburgs Tiergarten ist sehr schön. Die Berlin-Hamburger Eisenbahn besteht seit 1846; auf mecklenburgischem Boden wurde der erste Spatenstich zu der Bahn am 6. Mai 1844 gethan. Berlin, die Kaiserstadt, in einer großen sandigen Fläche und zu beiden Seiten der Spree gelegen, hat sich mit wunderbarer Schnelligkeit entwickelt. Die Bevölkerung hob sich namentlich nach dem letzten Kriege (187%i), und ihre Zahl hat bereits die erste Million weit überschritten, so daß also in Berlin etwa noch einmal so viele Menschen leben, als in den beiden Großherzogtümern Mecklenburg zusammen oder es ist nach der Einwohnerzahl 28mal größer als Rostock. Einst ein armes Fischerdorf, von Albrecht dem Bären (1106—1170), dem ersten Markgrafen der Mark Branden- burg, als Stadt (nebst Spandau) gegründet — ist Berlin jetzt eine Weltstadt. Und was für eine schöne Stadt! Durchgehends ist ihr Aussehen ein neumodisches und ganz verschieden von dem alter Haupt- und Handelsstädte. Unter den hunderten von Straßen sind nur wenige eng und krumm; die herrlichste ist die unter den Linden, 72 Schritt breit und über 1000 Schritt lang, mit vier schnurge- raden Linden- und Kastanien-Alleen bepflanzt — ein grüner Wald inmitten der glänzendsten Straße der Residenz — und von der über eine Stunde langen, ganz geraden Friedrichsstraße durchschnitten. Wie reich ist die Stadt an Prachtgebäuden und öffentlichen Plätzen! Am Ende der Straße „unter den Linden" besitzt Berlin einen Platz, wie ihn wohl weiter keine Stadt der Welt aufzuweisen hat, einen Platz, um welchen zu beiden Seiten mehrere Paläste, Museei:, eine Kirche, die Universität, das Zeughaus und andere großartige Gebäude liegen. Sobald mau durch das wunderschöne Brandenburger- Thor in die Stadt tritt, hat man einen andern großen Platz, Pariser Platz genannt, vor sich, der rings mit prächtigen Palästen umgeben ist. Die Standbilder der großen Helden des preußischen Staats gereichen den öffentlichen Plätzen und der Stadt §ur besonderen Zierde. Das großartigste Denkmal ist das von Friedrich dem
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