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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 10

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
- 10 — stand. Ans seinen Handelsreisen, die er mit seinem Oheim gemeinschaftlich unternahm, kam er in viele fremde Länder und Städte und lernte so Land und Leute kennen. In seinem 25. Jahre verheiratete er sich mit einer reichen Witwe, deren Handelsgeschäft er vorher mit großer Treue und Umsicht geleitet hatte, und die ihm dafür aus Dank- barkeit ihre Hand reichte. 2. Lehre. Als Muhamed sah, wie sich die verschiedenen Stämme seines Volkes in blutiger Fehde bekriegten, und wie sie dem elendesten Götzendienste ergeben waren, da ward er vom tiefsten Schmerz ergriffen. Er zog sich in eine Wüste zurück und brachte 4 Wochen in einer düstern Höhle bei Mekka zu. Hier dachte er darüber nach, welche Religion wohl sein Volk am glücklichsten machen könne. Da, so berichtet die Sage, erschien ihm der Engel Gabriel und redete ihn an mit den Worten: „Muhamed, du bist ein Prophet Gottes." Jetzt faßte er den Plan, das beste aus der heidnischen, jüdischen und christlichen Religion zusammenzustellen und so eine neue Religion zu stiften. Der oberste Glaubenssatz seiner Lehre war: „Es giebt keinen Gott außer Allah, und Muhamed ist sein Prophet." Moses und Christus erkannte er zwar als göttliche Gesandte an, doch stellte er sich selbst höher als beide. Als notwendige Pflichten gebot er tägliches Waschen und Gebet. Fasten zu gewissen Zeiten, Almosen für immer und Wallfahrt nach der Kaaba bei Mekka. (S. Geogr. Arabien.) „Gebet," sagte Muhamed, „führt auf halbem Wege dem Herrn entgegen, Fasten bis an die Thür seines Hauses, Almosen öffnet seine Pforten, das Schwert aber, für die Sache des Herrn gezogen, führt zur höchsten Glückseligkeit." Der Himmel hat 7 Stufen, über der 7. liegt das Paradies. Schattenreiche Gärten mit wohlschmeckenden Früchten, prächtige Kleider und Pferde, ausgesuchte Speisen und Getränke, eine Bedienung von 80 000 Sklaven — das sind die Freuden, welche den frommen Muselmann erwarten. Der Genuß des Weins und des Schweinefleisches ist den Muhamedanern verboten. Als Tag der gemeinsamen Gottesverehrung wurde der Freitag eingesetzt. Die Lehren Muhameds wurden nach seinem Tode in ein Buch eingeschrieben, welches den Namen Koran führt. Die Lehre selbst heißt Islam, ihre Anhänger nennt man Muselmänner, die Mönche Derwische, die Bethäuser Moscheen. 3. Itucht. Muhamed offenbarte seine neue Lehre zunächst seiner Frau, seinem Schwiegervater und noch elf anderen Personen. Diese hingen ihm an. Bei den übrigen Anverwandten und Stammesgenossen jedoch fand Muhamed bald den heftigsten Widerstand. Sein Oheim, der ihn erzogen hatte, beschwor ihn mit Thränen in den Augen, abzulassen von seiner neuen Lehre. Aber Muhamed sagte: „Legte man die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke, ich könnte nicht schweigen." Da verschworen sich 40 Priester, ihn zu erdolchen. Muhamed aber floh, um seinen Feinden zu entgehen, von Mekka nach Medina 622. Mit diesem Jahre beginnen die Muhamedaner ihre Zeitrechnung. 4. Ausbreitung der Lehre. Muhamed suchte nun seiner neuen Lehre mit dem Schwerte Eingang zu verschaffen. „Das Schwert", sagte er, „ist der Schlüssel des Himmel- reichs. Wer in der Schlacht fällt, wird ein Fürst des Paradieses." Übrigens lehrte er auch, was die Türken noch heutigen Tages glauben, daß niemand seinem Schicksale ent- rinnen könne. Wer fallen solle, der falle auch fern von der Schlacht. Wen Allah erhalten wolle, der dürfe sich dreist in die Schwerter der Feinde stürzen. Durch solche Verheißungen wirkte Muhamed mit seiner Schar Wunder der Tapferkeit. Wie im Fluge eroberte er ganz Arabien. Aber inmitten seiner Eroberungspläne starb er 632 infolge von Gift, das ihm eine seiner Gemahlinnen beigebracht hatte, um zu erfahren, ob er ein Sterblicher sei oder nicht. Sein Leichnam wurde in einen weißen Marmorsarg gelegt und zu Medina in einer reichgeschmücktcn Moschee beigesetzt. 10. Die fränkischen Kcrnsnreier. 1. Kurl Murlelr. 722. Die Nachfolger Chlodwigs regierten in seinem Geiste und häuften Schande auf Schande. 6 Könige kamen in 40 Jahren durch Mord und
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