Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 28

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Ii 28 Im südöstlichen Teile der Seenplatte liegt Nkn-Atrclitz, die Hauptstadt von Mccklen- ^urg-Strelitz. (Nicht weit davon das Schloß Hohenzieritz, wo die Königin Luise 1810 starb. Gesch. S. 74.) — Der Südabhang des Landrückens nach der Elbe zu hat /coßemoor- und Sandstrecken. In einer solchen unfruchtbaren Gegend liegtmt'chim, der Geburtsort Moltkes. Auch Lndwigslust, die 2. Residenz des Großherzogs von M.-Schw., findet sich hier im Süden, jedoch inmitten einer reizenden Oase der Sand- gegend. Der übrige Teil des Binnenlandes ist meist recht fruchtbar, namentlich der Nord- abhang des Landrückens. Das feuchtmilde Klima ist dem Pstanzenwuchse außer- ordentlich günstig, und da and) der leichtere Sandboden vielfach mit Thon vermischt ist, so finden wir in Mecklenburg anmutige Eichenwälder, blühende Ackerfluren und saftige Wiesen. Letztere haben durch ihren Grasreichtum aber auch eine bedeutende Schaf- und Rindviehzucht hervorgerufen. Zur Bearbeitung des stellenweise sehr fetten Ackers sind sehr kräftige Pferde erforderlich. Daher sieht man hier überall vor dem Pfluge und der Egge die dicken und plumpen Mecklenburger Pferde, deren Stärke tveit und breit bekannt ist. (Vergl. Brandenburg!) 8. Die Wewohner Mecklenburgs — ein biedrer, derber Menschenschlag — haben meistens ihr gutes Auskommen. Wirkliches Bettelvolk trifft man selten. Den- noch wandern jährlich viele Mecklenburger nach Amerika aus, da fast aller Grund und Boden dem Landesherrn und den zahlreichen Rittergutsbesitzern gehört, kleine Bauerngüter aber nur in geringerer Zahl vorhanden sind. b. Hroßherzogtum Oldenburg. (Mj v. Brand. — 300 T.) 1. Dasselbe besteht aus 3 Teilen: 1) aus dem Hauptlande Oldenburg an der Weser mit der Hauptstadt Oldenburg (20 T.); 2) aus dem Fürstentum Lübeck in der Nähe von Lübeck; 3) aus dem Fürstentum ñirkenftld an der Nahe. 2. Dcrs Kauptlcrnd hat im Norde»! sowie am Ufer der Weser sehr fruchtbares Marschland. (S. 3.) Der Süden dagegen enthält höher gelegenes Geestland. Dieses bildete ehedem die Küste des Meeres und besteht vielfach aus magerem Sandboden. In den Niederungen der Geest und auf der Grenze zwischen Geest und Marsch finden ,ich ausgedehnte Torfmoore, welche den Bewohnern der hvlzarmen Marsch das Brenn- material liefern. An die sandige Geest, die jedoch stellenweise auch fruchtbares Acker- land und sogar urwaldähnliche Laubwaldungen aufzuweisen hat, legte sich nach und nach das fruchtbare Marschland an. Dasselbe ist vielfach mit schnurgeraden Gräben durchzogen, welche das von der Geest herabströmende Wasser dem Meere zuführen. Auf dem fruchtbaren Marschlande gedeiht — begünstigt durch ein mildes Seeklima mit häufigem Regen — das Gras vorzüglich. Ein großer Teil der Marsch dient da- her als Weideland, und mächtige Fettochsen werden von hier aus selbst nach England und Frankreich hin versandt. Die Bewohner der Marsch sind auch durchweg recht wohl- habend, und mancher einfache Marschbaner würde mit dem Besitzer eines kleinen Rittergutes nicht tauschen. — Damit das Wasser aus dem Binuenlande ins Meer ge- langen kann, sind an verschiedenen Orten sogenannte „Siele" (Schleusen) angelegt. Eine solche Schleuse besteht aus einem durch den Deich führenden Kanal und einer Thür. Letztere ist so angebracht, daß sie sich nur nach dem Meere hin öffnen kann. Kommt nun die Flut, so drückt sie gegen die Thür und verschließt sich so selbst den Ausgang. Sobald aber die Flut vorüber ist, öffnet sich durch den Druck des vom Lande her fließenden Wassers die Thür wieder ganz von selbst. 3. Die wichtigsten Städte Oldenburgs sind: Oldenburg an der Hunte (20 T.), Delmenhorst (großartige Kvrkfabrikation), Elsfleth, an der Weser gelegen, Zeder, inmitten des fruchtbaren (und viel von Kiebitzen bewohnten) Marschlandes.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer