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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 65

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
65 Ti war ehemals ein ungemein fruchtbares Land. Seitdem aber die künstlichen Bewässe- rungsanlagen durch die Türken zerstört find, haben sich (besonders im Norden) öde, unfruchtbare Steppen gebildet. In uralter Zeit wurde dasselbe von Wanderhirten durchzogen. Von hier aus zog auch Abraham in das gelobte Land. An dem Euphrat lag die gewaltige Stadt Babylon. Dieselbe hatte 68 km int Umfange und war mit einer so dicken Maue. umgeben, daß sie mit einem Viergespann befahren werden konnte. Jetzt deuten nur noch einige Hügel die Lage der Stadt an. Südöstlich von den Ruinen Babylons erhebt sich ein 50 in hoher Hügel. Das unter ihm befindliche Gemäuer sieht man als die Überreste des babylonischen Turmes an. Am Tigris findet man die Ruinen des alten Kinive, der Hauptstadt Assyriens. Nicht weit davon liegt Mostttl, die größte Stadt des Landes, durch Musselinwebereien bekannt. 23. Arabien. (6mal so groß wie Deutschland.) 1. Fast die ganze Halbinsel Arabien ist eine Hochebene, die vielfach mit höhern Randgebirgen umgeben ist. Daher erhält das weite Innere fast gar keinen Regen (S. 55) und ist infolge der Dürre und furchtbaren Tropenhitze vielfach zur Saud- wüste geworden. Einen Fluß, welcher das ganze Jahr hindurch Wasser führt, hat A. nicht. Nur einige Thäler (Oasen) und die Küsten sind bester bewässert und daher sehr fruchtbar. Am arabischen Meerbusen liegt der Küstenstrich Jemen oder „das glück- liche Arabien". Hier gedeiht an den Bergabhängen der Kaffee vorzüglich. Der Hafen Mocha, wo er gewöhnlich verladen wird, hat ihm den Namen „Mokka" gegeben. — Im Innern des Landes wohnen die Beduinen, die mit ihren Kamelen, edlen Pferden und fettschwänzigen Schafen von einer Oase zur anderen ziehen. Am roten Meere beansprucht der türkische Sultan die Schutzherrfchaft, namentlich über die heiligen Stätten Mekka und Medina. Mekka, die Geburtsslätle Muhamcds, liegt in öder, baumloser Gegend. Dennoch sind die Straßen vor und in der Stadt zur Zeit der Pilgerreisen sehr belebt; denn jeder Muhamedaner muß, wenn er ruhig sterben will, wenigstens einmal in seinem Leben die Stadt gesehen haben. Hier befindet sich nämlich im Innern einer großen Moschee das Heiligtum der Muhamedaner, die Kaaba. Das ist ein viereckiges Bauwerk mit flachem Dache, 18 Schritt lang und 14 Schritt breit. Es umschließt, wie die Sage erzählt, den heiligen Stein, den Abraham von einem Engel erhalten haben soll, als er hier die Kaaba errichtete. Der in der Kaaba in eine Wand eingemauerte Stein (wahrscheinlich ein Meteor- stein) sieht fast schwarz aus und ist mit goldenen Reifen eingefaßt. Unter Gebet uinschreiten die Gläubigen die Kaaba und küssen (um Vergebung der Sünden zu erlangen) dabei den Stein, zu welchem Zivecke der seidene Umstang der Kaaba an verschiedenen Stellen durch- löchert ist. 2. An der Südküste liegt die englische Freihafenstadt Aden svdnj in einem schrecklich öden Lavakessel mit ungeheurer Hitze, durch dessen Ankauf sich England die Herrschaft im roten Meere gesichert hat. (Das rote Meer hat seinen Namen von den vielen Korallenbänken mit ihren Infusorien, die zu Zeiten ganze Strecken des Wassers rot färben.) Zu Arabien gehört auch die Sinaihalbittscl mit den Bergen Sinai und Horeb, sowie die durch Perlenfischerei bekannte Insel Ormus. 24. Worderindien. (8mal so groß wie Deutscht. — 260 M.) 1. Z>crs Kinrälstrzergebirge, welches den steilen Nordrand Vorderindiens bil- det, ist das großartigste Gebirge der Erde. Es bedeckt einen 13mal so großen Raum wie die Alpen und besitzt den höchsten Berg der Erde, den Mount smanntj Everest, dessen Gipfel fast die doppelte Höhe des Montblanc erreicht (8800 m). Wer vom Südfuß des Himalajagebirges bis zum Kamm desselben aufsteigt, durchwandert in kurzer Zeit gleichsam alle Zonen der Erde. (Wie erklärt sich das?) In einem Hochthale des Himalaja liegt wie in einem „Garten des ewigen Frühlings" Kaschmir, das durch seine Shawlwebereien berühmt ist. — Die auf dem Hochgebirge lagernden Schnee- Realrcnbuch A. (Ii. Geographie.) 5
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