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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 18

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Iv 18 gegen einen Holzspan mit dem einen Ende in die Flamme, so verspürt man am andern Ende keine Wärme, ja, man kann den Span bis nahe an die Finger abbrennen lassen, ehe man gezwnngen ist, ihn fallen zu lasten. Die Stricknadel besitzt also die Fähigkeit, die Wärme sehr schnell vcm einem Teilchen zum andern fortzuleiten, das Holz nicht. Man unterscheidet demnach gute und schlechte Wärmeleiter. Zn ersteren gehören alle Metalle, zu letzteren: Hcllz, Papier, Stroh, Wolle, Pelz, Federn, Wasser, Schnee und Luft. In der Mitte zwischen beiden stehen Steine, Glas, Leinwand re. (Halbleiter). d. Berühren wir mit der Hand ein Beil, welches bei kalter Witterung draußen gelegen hat, so merken wir, daß sich das Eisen des Beiles kälter anfühlt als der höl- zerne Stiel. Beide Teile entziehen nämlich der Hand beim Berühren Wärme. Das Eisen aber nimmt als guter Leiter die Wärme schneller auf als das Holz und erzeugt daher in der Hand auch ein stärkeres Kältegefühl. Legen wir ein Stück Eisen und ein Stück Holz auf den heißen Ofen, so fühlt sich das Eisen nachher heißer an als das Holz. Beide haben dieselbe Hitze in sich aufgenommen, aber das Eisen giebt die Hitze schneller an unsre Hand ab als das Holz und erregt dadurch in der Hand ein größeres Wärmegefühl. Gute Wärmeleiter nehmen die Wärme schneller auf und geben sie schneller ab als schlechte Wärmeleiter. 6. Gute Wärmeleiter wendet man da an, wo man die Wärme schnell verbreiten will, also beim Kochen und Heizen. Wo man die Wärme abhalten oder lange festhalten will, da wendet man schlechte Wärmeleiter an. Daher versieht man Feuerhaken und eiserne Ofenthüren mit hölzernen Griffen und verhängt die Fenster in heißen Län- dern mit Strohdecken. Im Winter kleiden wir uns in Wolle und Pelze. Diese führen nicht etwa — wie man oft meint — dem Körper Wärme zu. sondern sie verhindern nur als schlechte Wärmeleiter die Ausströmung der Körperwärme. Dasselbe gilt auch von den Federbetten. Pumpen umgiebt man im Winter mit Stroh, Kellerlöcher wer- den mit Mist verstopft, die Saaten durch eine Schneedecke vor dem Erfrieren geschützt. (Inwiefern?) Bei Doppelfenstern verhindert die zwischen ihnen eingeschlossene Luft das Ausströmen der warmen Stubenluft. (Warum frieren unsre Füße, unmittelbar auf eine kalte Steinplatte gehalten, mehr, als wenn wir sie auf eine ans der Stein- platte liegende Strohdecke setzen? Welche Wirkung hat ein wollenes Tuch, wenn man es a. um eine Kanne mit heißem Kaffee, b. in einer warmen Stube um ein Stück Eis wickelt? Warum werden eiserne Öfen schneller warm als Kachelöfen? Welche Vorteile vereinigen die gemischten Öfen, die aus Eisen und Kacheln bestehen?) 46. Wärmestrahlung, a. Hält man die Hand in die Nähe eines heißen Ofens, so empfindet man sofort eine stechende Hitze. Hält man zwischen die Hand und den Ofen ein Blatt Papier, so empfindet die Hand plötzlich eine viel geringere Wärme. Die Luft kann also nicht der Leiter der Wärme sein. Sie läßt vielmehr dieselbe durch sich hindurch, ohne sich die Temperatur derselben absonderlich anzueignen. Diese Art Fortpflanzung der Wärme heißt Wärmestrahlung. Sie findet auch bei der Sonncnwärme statt. Darum wird uns im Sommer die Sonne dort viel lästiger, wo uns ihre Strahlen unmittelbar treffen können, als da, wo wir durch einen Baum rc. gegen die Strahlen derselben geschützt sind. Die Wärme der Luft selbst ist im Sonnenscheine nicht viel größer als im Schatten, wovon man sich leicht durch das Thermometer überzeugen kann (vorausgesetzt, daß man dasselbe bei diesen Messungen nicht selbst von der Sonne bescheincn läßt). b. Stellen sich mehrere Menschen rings um ein Feuer oder um einen Ofen, so em- pfangen sie alle zusammen Wärme. Stehen sie dabei so, daß sie nach dem Feuer hinsehen, so gelangen die Wärmestrahlen nur an ihre vordere Seite, nicht auch an den Rücken. Ein Brett vor das Gesicht gehalten, schützt auch letzteres gegen die Hitze. Daraus ergiebt sich: Die Wärmestrahlen verbreiten sich nach allen Richtungen, aber nur in ge- raden Linien. So erklärt es sich, daß man sich gegen die lästige Hitze eines eisernen Ofens durcki einen Ofenschirm, und gegen die stechenden Sonnenstrahlen durch einen Sonnen- schirm schützen kann. o. In kühlen Nächten strahlt die Erde die am Tage empfangene Wärme gegen den kalten Wettcnraum wieder aus, falls sie nicht durch Bäume, Wolken rc. daran verhindert wird. (S. Tau S. 24.) Daher überdeckt der Gärtner seine jungen Pflanzen, um ihnen die Erd-
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