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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. XXIII

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxiii 4. Philippus. Auf seinem Zuge nach Persien kam Alexander auch nach Tarsus. Mit Staub und Schweiß bedeckt, langte er an einem sehr heißen Tage hier an und stürzte sich sofort in das frische Wasser des Baches, der die Stadt umfloß. Kaum war er einige Minuten im Bade, da stellte sich ein heftiges Fieber ein, und ohnmächtig wurde er in ein Haus getragen. Die Krankheit wurde bald so schlimm, daß die Ärzte ihn ausgaben. Nur sein Leibarzt Philippus glaubte, ihn durch ein stark wirkendes, doch gefährliches Mittel noch retten zu können. Während er den Trank bereitete, so erzählt man, erhielt der König von seinem Feldherrn Parmenio einen Brief, darin stand: „Traue dem Philippus nicht! Die Perser haben ihn bestochen, er wird dich vergiften." Gleich darauf trat Philippus herein, die Schale mit der Arznei in der Hand. Ohne Bedenken nahm sie Alexander, trank ruhig und reichte ihm mit der anderen Hand den Brief. Der Arzt war über diese Verleumdung entrüstet; aber Alexander beruhigte ihn und sagte: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen!" Und wirklich, sein Vertrauen wurde nicht getäuscht; 2 Tage später stand Alexander schon wieder gesund und frisch an der Spitze seines Heeres. 5. Darms wird bei Jssus besiegt. Unterdessen war der Perserkönig Darius mit 600 000 Kriegern herangerückt. Bei dem Städtchen Jssus kam es zum Kampfe, aber trotz ihrer großen Zahl wurden die Perser geschlagen. Schrecklich war das Gemetzel. Über 100000 Perser blieben in der Schlacht. Als Darius diesen Ausgang sah, sprang er aus seinem Wagen, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, seine Frau, 2 Töchter und ein Sohn gerieten in die Gefangenschaft; doch behandelte Alexander sie sehr freundlich. Bald daraus schickte Darius Gesandte zu Alexander und ließ ihm ganz Vorderasien bis an den Euphrat und die Hand seiner Tochter anbieten, wenn er Frieden machen wolle. „Was sagst du dazu?" fragte Alexander, wie man erzählt, seinen alten Feldherrn Parmenio. „Ich täte es," antwortete dieser, „wenn ich Alexander wäre." „Ich auch," versetzte Alexander, „wenn ich Parmenio wäre." 6. Darius' Ende. Nachdem Alexander auch Ägypten erobert und dort die Stadt Alexandrien gegründet hatte, wandte er sich noch einmal gegen Darius und besiegte ihn vollständig in der Schlacht bei Gang am ela. Die meisten Perser lagen als Leichen auf dem Schlachtfelde; der König flüchtete nach den nordöst- lichen Landschaften seines Reichs. Hier aber nahm ihn sein eigener Statthalter Bessus gefangen und schleppte ihn in Ketten mit sich fort. Nachdem Alexander Babylon eingenommen hatte, setzte er dem Könige nach. Schon war er dem Flüch- tigen ganz nahe. Da ließ Bessus den König von zweien seiner Anhänger erstechen. Als ihn die ersten Reiter Alexanders in seinem Blute liegend fanden, so erzählt man, bat Darius sie noch um einen Trunk Wasser, reichte einem die Hand und sagte: „Diese Hand gebe ich dem Alexander." Dann starb er. Als Alexander ihn fand, breitete er seinen Mantel über den Leichnam und ließ ihn später in Persepolis mit großer Pracht beisetzen. Bessus aber ward von Alexander ge- fangen genommen und hingerichtet. Nun war Alexander Herr von ganz Persien. 7. Klitus. Nach der Einnahme Persiens lebte Alexander ganz nach persi- scher Weise. Er kleidete sich wie ein Perser und verlangte sogar, daß seine Untertanen nach persischer Sitte vor ihm niederknieen sollten. Auch hörte er geru Schmeichelworte. Das verstimmte die Macedonier und erbitterte sie zuletzt. Einst rühmten Schmeichler Beim Mahle seine Heldentaten, gegen die alle Taten der früheren Helden nichts seien. Da wagte Klitus, ein Freund Alexanders, freimütig zu behaupten, daß Alexander von seinem Vater übertroffen würde. Zornfunkelnd und vom Weine erhitzt, ergriff Alexander eine Lanze und durch-
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