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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 43

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
43 I Platze, wo einst der salomonische Tempel stand, daher der Name „Templer". Sie trugen einen weißen Mantel mit rotem Kreuz. 3) Der Deutsche Orden. Er wurde in dem Kreuzzuge, den Barbarossa unternahm, gegründet. Seine Ordens- tracht war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. (Schwarz und weiß wurden später die preußischen Landesfarben. S. 83.) 6. Ritterliche Dichtung. Viele Ritter widmeten sich im Mittelalter auch der edeln Dicht- und Sangesknnst. Sie sangen vom Frühlinge, vom Heldentum und von der Minne. Oft zogen sie von Burg zu Burg und trugen selbst ihre Lieder vor. Die bedeutendsten Dichter unter ihnen waren Walter Don der Vogel- weide und Wolfram von Eschenbach. 7. Entartung des Ritterwesens. Die Kampflust der Ritter artete in der Folge vielfach in Rauflust aus. Dazu kam noch, daß viele von ihnen durch Ver- schwendung verarmten, während die Bürger in den Städten wohlhabend und reich wurden. Sich durch ein bürgerliches Gewerbe den Unterhalt zu suchen, hielt der Ritter nicht für ehrenhaft. Er wurde daher ein „Wegelagerer", „Heckenreiter", „Schnapphahn", „Taschenklopfer" oder wie sonst noch das Volk scherzhafterweise den Raubritter benannte. Der Ritter aber sagte: „Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die besten im Lande." Von ihren festen Burgen aus fielen die „Raubritter" mit ihren Knechten über die Reisenden her, plünderten die Wagen der vorüberziehenden Kaufleute und führten diese selbst in das Burgverließ (S. 41), ans dem sie nur gegen ein hohes Lösegeld entlassen wurden. Traf das Lösegeld nicht ein, so lagen die Elenden in dem Turme auf faulem Heu und Stroh und in bitterer Kälte oft so lange, bis ihnen die Beine abfaulten. Zu- weilen ließ man ihnen auch eine Hand abhauen. Alles das ging den Rittern ungestraft hin. Die Ufer des Rheins u. a. Flüsse hatten sie dicht mit Burgen besetzt, und jedes vorüberfahrende Schiff mußte ihnen einen Zoll zahlen, wenn es nicht ausgeplündert werden wollte. Auch der Landmann hatte viel von ihnen zu erdulden. Sie entführten ihm nicht selten sein Vieh von der Weide oder ans dem Stalle, mähten ihm in der Nacht das Getreide ab, nahmen ihm sein Haus- gerät und steckten dann noch seine Hütte in Brand. Das nannten sie „auspochen". Händeringend sah der Bauer ihrem wüsten Treiben zu; denn Recht wußte er nirgends zu finden. 26. Rudolf von Habsburg. \273—\2%. 1. Faustrecht. Von 1254—1273 hatte das Deutsche Reich keinen Kaiser. Da gab's weder Gesetz noch Recht im Lande; der Starke fiel über den Schwachen her und nahm ihm Hab und Gut, ja, w-ohl gar das Leben. Es war niemand da, den Übeltäter zu strafen und den Schwachen zu beschützen; ein jeder war auf sich selbst angewiesen. Das war die schlimme Zeit des „Faustrechts". Besonders übel hausten damals die Raubritter. (Siehe oben!) 2. Rudolfs Wahl. Um den traurigen Zuständen des Reiches ein Ende zu machen, beschlossen die Kurfürsten*) mit Ausnahme Ottokars von Böhmen, den Grafen Rudolf von Habsburg (im Aargau in der Schweiz) zum König zu wählen. Er war nicht reich an Land und Leuten, aber seine Tapferkeit und Frömmigkeit waren allgemein bekannt und lenkten die Wahl auf ihn. Seine Krönung wurde zu Aachen mit großem Jubel gefeiert. *) Die drei Erzbischöfe von Mainz, Trier und Cöln und die vier weltlichen Fürsten: König von Böhmen, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Sachsen, Markgraf von Brandenburg.
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