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1. Nr. 1 - S. 95

1910 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 95 In Berlin ließ der König das schöne Brandenburger Tor (Bild 26) bauen. Auf demselben wurde die Siegesgöttin aufgestellt, die sich auf einem von vier Rossen gezogenen Kriegswagen erhebt. 2. Die Französische Revolution. Um diese Zeit ging in Frankreich eine gewaltige Staatsnmwälzung vor sich. Durch die vielen Kriege Ludwigs Xiv. und die Verschwendung Ludwigs Xv. war das Land tief in Schulden geraten. Deshalb mußte das Volk hohe Steuern zahlen. Die Bürger und Bauern hatten dieselben jedoch fast allein zu tragen; denn Adel und Geistlichkeit zahlten nur eine geringe Kopfsteuer, obgleich sie den größten Teil des Landes besaßen. Die Bauern wurden so gedrückt, daß sie nicht die Mittel zur Bearbeitung ihres Bodens aufbringen konnten. Dadurch ging der Ackerbau stark zurück, und die Not griff immer mehr um sich. Es gab Bettler, Räuber und Diebe in großer Zahl. Dazu kam, daß in jener Zeit ungläubige Männer durch ihre Schriften dem Volke die Religion und die Achtung vor dem Gesetz geraubt hatten. Nach und nach wurde die Unzufriedenheit im Lande so groß, daß 1789 eure Revolution ausbrach. Anfangs standen be- sonnene Führer an der Spitze der Unzufriedenen; aber bald Assen grausame Männer die Gewalt an sich imb verübten entsetzliche Greuel. Viele Edelleute itrtb wohlhabende Bürger flohen ins Ausland. Auch der König Ludwig Xvi., der mit einer Tochter der Kaiserin Maria Theresia von Österreich vermählt war, versuchte zu fliehen, wurde aber auf der Flucht erkannt und nach Paris zurück- gebracht. Hier ließ man ihm zwar seine Würde; aber die Aufrührer behielten die Macht in den Händen. Preußen und Österreich schlossen darauf einen Bund, um in Frankreich die Ordnung wiederherzustellen. Ihre Heere veruwchten jedoch nichts auszurichten, weil das ganze französische Volk zu den Waffen griff. Ludwig Xvi. wurde nun angeklagt, die Feinde in das Land gerufen zu haben. Man warf ihn ins Gefängnis und enthauptete daraus ihn und seine Gemahlin. Nochmals drangen die Verbündeten in Frankreich ein. Die Preußen erfochten auch einige Siege, zuletzt wurden sie aber von den Österreichern schlecht unter- stützt, weshalb Friedrich Wilhelm Ii. mit den Franzosen Frieden schloß, in dem er das linke Rheinufer an Frankreich abtrat. 3. Erwerbung neuer Länder. In Polen bestanden um jene Zeit zwei Adelsparteien. Die eine wollte Ordnung im Lande schaffen und suchte Hilfe bei Preußen. Die andre hatte ihre Hoffnung auf Rußland gesetzt und rief russische Truppen ins Land. Preußen durfte es nicht dulden, daß Rußland den ganzen Rest von Polen an sich riß, und ließ deshalb auch Truppen ein- rücken. So kam es 1793 zur zweiten und 1795 zur dritten Teilung Polens. Preußen erhielt dabei die Städte Danzig und Thorn, die heutige Provinz Posen und große Gebiete von dem heutigen Russisch-Polen, im ganzen etwa 2000 Quadratmeilen nüt 2 Millionen Bewohnern. Diese bedeutende Erweite- rung des Staates war freilich für Preußen kein großer Gewinn; denn die Be- wohner der neuen Gebiete hatten eine andre Sprache, andre Sitten und einen andern Glauben als die Bewohner der alten Provinzen, und der polnische Adel )var gegen Preußen feindlich gesinnt. Die Erwerbung von Dauzig und Thoru
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