Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Nr. 1 - S. 54

1910 - Breslau : Hirt
54 Geographie. Ii Spitze eine Höhe von 2660 m. Der bogenförmigen Anordnung der Gebirgs- züge entsprechend, haben die Flüsse auch einen bogenförmigen Lauf, be- sonders die Waag. Nach S. strahlen die Westkarpaten breit aus. Die Ostkarpaten bilden einen fast ungegliederten Gebirgswall von 1000—1200 m Durchschnittshöhe, der nach So. gerichtet ist. Wegen ihres reichen Waldschmucks werden sie auch Waldkarpaten genannt. Die Südkarpaten sind wieder vielgestaltiger. Sie umrahmen das 400—600 m hoch gelegene Hochland von Siebenbürgen. Namentlich dessen Südrand wird von einem mächtigen, mauerartig aufsteigenden Kamm- gebirge, den Transsilvanischen Alpen, gebildet. Diese erheben sich im Negoi bis zu 2560m, senken sich aber im Roten Turm-Paß bis zu 350m. Der Aluta oder Alt, der Siebenbürgen entwässert, fließt durch diese Lücke ab. Die Karpatenländer besitzen außer großen Wäldern auch einen bedeuten- den Reichtum an Bodenschätzen. Die West- und die Südkarpaten sind reich an Eisen; auch gold- und silberhaltige Erze werden gewonnen. Der Hauptreichtum der Karpaten besteht aber in riesigen Salzlagern. Diese werden in Siebenbürgen und auf der Nordseite des Karpatenzuges abgebaut (Steinsalzwerk Wieliczka, spr. wjelitschka). Der Nordost- und Ostrand der Kar- paten liefert ferner viel Erdöl, also Petroleum, und Erdwachs. Das Hoch- land von Siebenbürgen dient vorwiegend dem Ackerbau und der Vieh- zucht. Statt Mais und Weizen wird aber hauptsächlich Roggen angebaut. Wein gedeiht nur noch in den westlichen Tälern. Staatcnbildung. Die Landschaft bildet zusammen mit dem östlichen Alpen- gebiete die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Dieselbe zerfällt in das Kaiserreich Österreich und das Königreich Ungarn, die ziemlich selbständig nebeneinander stehen. Der ganze Staat hat einen Flächeninhalt von 675000 qkm, ist also um größer als das Deutsche Reich und zählt 49 Mill. E. (Bosnien und Herzegowina mitgerechnet.) Städte. Die Hauptstadt Österreichs ist Wien (2 Mill. tz.). Da die Stadt an der Donau den Handelsverkehr zwischen West- und Osteuropa und zwischen den südlichen und nördlichen Ländern vermittelt, wurde sie ein bedeutender Handels- und Jndustrieort. Andre bedeutende Städte in der österreichischen Reichshälfte sind Prag (mit den Vororten 520 000 E.), Brünn (110 000 E.), Graz (140 000 E.), die in Galizien gelegenen Städte Krakau (75000 E.) und Lemberg (160000 E.) und der Ausfuhrhafen Triest (190000 E.) am Adriatischen Meere. Die Hauptstadt von Ungarn ist Budapest (950000 E.), das an der Donau ebenfalls eine günstige Lage hat und in jüngster Zeit zu einer sehr glanzvollen Stadt erblüht ist. Von andern Städten in der ungarischen Reichshälfte seien noch Preß- burg (über 50 000 E.), die alte ungarische Krönungsstadt, Szegedin (spr. ßegedin, 90000 E.), Debreczin (spr. debrezen, 75000 E.), Agram (60000 E.), die Haupt- stadt von Slawonien, die siebenbürgischen Städte Kronstadt, Hermannstadt und Klausenburg und am Adriatischen Meere die Hafenstadt Fiume genannt. Volksstämme. Die Bevölkerung Österreich-Ungarns bildet ein buntes Völkergemisch. In der österreichischen Reichshülfte steht den Deutschen, die besonders die Alpenländer, das Donaugebiet und den Nw. und No. Böhmens bewohnen, eine an Zahl stärkere slawische Bevölkerung gegenüber. Letztere setzt sich besonders aus den Tschechen in Böhmen und Mähren und den Polen und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer