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1. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 54

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
54 ders durch die Tapferkeit der deutschen Landsknechte unter Georg von Frunds- berg, in der Schlacht bei Pavia 1525 und führte ihn als Gefangenen nach Madrid. Franz mußte Mailand und Burgund herausgeben, begann aber nach feiner Freilassung den Krieg von neuem. Seine Verbündeten waren die Türken, die nun Ungarn durchzogen und Wien belagerten. Schließlich verzichtete Franz auf Italien und Karl auf Burgund. 3. Die Keickstage zu Speyer uncl Augsburg. Als die Reformation 1l29 immer weiter um sich griff, hielt der Kaiser 1529 zu Speyer einen Reichstag ab, auf dem die katholischen Fürsten beschlossen, daß sich die Evangelischen in Religionssachen aller Neuerungen enthalten sollten. Die evan- gelischen Fürsten von Hessen, Kursachsen, Lüneburg und Anhalt sowie 14 Reichs- städte protestierten gegen diesen Beschluß (Protestanten). Auf dem im nächsten 1530 Jahre (1530) in Augsburg abgehaltenen Reichstage überreichten sie das von Melanchthon verfaßte Glaubensbekenntnis (Augsburgische Konfession). Der Kaiser verwarf es und forderte die Fürsten auf, zum katholischen Glauben zurückzukehren. Infolgedessen schlossen die protestantischen Fürsten und Städte 1531 den Schmalkaldischcn Bund. Doch sah sich der Kaiser durch die drohende Haltung der Türken genötigt, den Protestanten im Nürnberger Religionsfrieden (1532) bis zur nächsten Kirchenversammlung freie Religionsübung zu gewähren. 4. Der Sckrnalkalckilcke Krieg uncl cler Keligionslriecle zu Augs- burg. 1545 berief der Papst eine Kirchenversammlung nach Trient. Aber die protestantischen Fürsten erschienen nicht, weil sie eine „unparteiische" Kirchen- versammlung wollten. Auch dem Reichstage zu Regensburg (1546) blieben sie fern. Da sprach der Kaiser über die Häupter des Schmalkaldischen Bundes, den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp von Hessen, wegen Hochverrats die Acht aus und suchte sie mit den Waffen zum Gehorsam zu zwingen. Der protestantische Herzog Moritz von Sachsen (Vetter des Kurfürsten und Schwiegersohn des Landgrafen) schloß sich dem Kaiser an. Nun trennte sich der Kurfürst, um sein Erbland gegen Moritz zu schützen, von seinen Verbündeten, wodurch es dem Kaiser leicht wurde, erst diese und dann 1547 in der Schlacht bei Mühlberg an der Elbe 1547 auch den Kurfürsten zu be- siegen. Dieser wurde gefangen genommen und mußte Kursachsen mit der Kur- würde an Moritz abtreten. (Den Söhnen Johann Friedrichs sollten einige Be- zirke verbleiben; aus diesen sind später die sächsisch-thüringischen Herzog- tümer entstanden.) Philipp von Hessen leistete in Halle Abbitte vor dem Kaiser, wurde aber ttotz der Fürsprache seines Schwiegersohnes Moritz fest- genommen. Darüber empört, wandte sich Moritz wieder seinen evangelischen Glaubensgenossen zu und schloß einen Bund mit dem Könige von Frankreich, dem er gestattete, die deutschen Reichsstädte Metz, Toul und Verdun einst- weilig zu besetzen. Dann zog er plötzlich mit einem Heere gegen den Kaiser, der sich krank in Innsbruck aufhielt, und zwang ihn zur Flucht. Der Kurfürst von Sachsen hatte am Tage zuvor seine Freiheit erhalten. Noch in demselben Jahre kam zu Passau ein Vertrag zustande, worin bestimmt wurde, daß bis zum nächsten Reichstage niemand seiner Religion wegen beunruhigt und Philipp von 1555 Hessen in Freiheit gesetzt werden solle. 1555 schloß der Kaiser mit den Prote-
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