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1. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 169

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
169 b. Die Sudeten. Sie erstrecken sich von der Lausitzer Neiße bis zur Mährischen Pforte, einer breiten Senke, in der sich drei Eisenbahnlinien vereinigen. Der wichtigste Teil ist das Riesengebirge. (Nenne die übrigen Teile!) 1. Vas Hielengebirge steigt auf der Nordseite wie ein mauerartiger Wau aus dem Hirschberger Talkessel empor; nach Böhmen hin fällt es sanfter ab. Den Kern des Gebirges bildet eine granitische Masse, die im N. von Gneis, im S. von Glimmerschiefer mantelartig umgeben wird. Es hat daher wie alle Gebirge, die aus diesen Urgesteinen bestehen, sanft gewölbte Rücken, runde Kuppen und gleichmäßige Böschungen. Das Gebirge setzt sich ans dem Schlesischen Kamm und dem Böhmischen Kamm zusammen. Beide sind im O. und W. durch Querriegel verbunden und schließen das Weißwasser- und obere Elbtal ein, die vereinigt den Böhmischen Kamm durchbrechen. Der höchste Berg und zugleich die höchste Erhebung Deutschlands nördlich von der Donau ist die Schneekoppe, eine 1600 m hohe Pyramide ans Glimmerschiefer, deren Nordabhang vollständig mit Trümmerschutt und Felsblöcken übersät ist. Infolge der bedeutenden Höhe und der nach N. offenen Lage an der Grenze von West- und Osteuropa hat das Riesengebirge kurze Sommer und lange Winter. Es erhält reiche Niederschläge (besonders im Sommer), die dem Tieflande oft Hochwasser zuführen. Bis zu 600 m Höhe findet man Getreidefelder, Obstgärten und gemischte Waldbestände. Dann folgt bis zu etwa 1300 m ein breiter Gürtel von Fichtenwäldern, unter- brochen von saftigen Viehweiden. Über diese Höhe hinaus kleiden den Kamm nur noch dürftige Hochweiden, hier und da bedeckt mit Mooren und mit Inseln von niedrigem Knieholz. In den mittleren und höheren Teilen beschäftigen sich die Bewohner mit Viehzucht. Sie wohnen in Holzhäusern, Bauden genannt, die aus Balken gezimmert und mit Schindeln gedeckt sind. Viele Bauden sind in neuerer Zeit zu Gasthäusern für die Sommergäste umgewandelt worden. 2. Hm fuke der Sudeten dehnt sich ein breites Hügelland aus. (Welche Flüsse durchschneiden es?) Die Bewohner ernähren sich, da Bergbau wegen Erz- mangels nur wenig betrieben werden kann, vielfach durch Weberei, wozu die Felder vorzüglichen Flachs liefern. Die hauptsächlichsten Webereibezirke sind Reichenbach, Schweidnitz, Landeshut und Schmiedeberg. Die Handarbeit am Webstuhl wird mehr und mehr durch Fabriken verdrängt. Das Brenn- material liefert diesen das große Steinkohlenlager im Waldenburger Berg- lande. Dieses bildet eine Einsenkung im Sudetenzuge und daher eine wichtige Übergangsstelle von Schlesien nach Böhmen. Die Wasserkraft der Gebirgsbäche benutzt man, um in Sägemühlen das im Gebirge geschlagene Holz zu Brettern, Latten usw. zu zerschneiden. Vielfach wird es auch in Fabriken zu Holzstoff (Zellulose) verarbeitet. In den Tälern finden sich zahlreiche Heilquellen, wie Warmbrunn, Salzbrunn, Reinerz und Landeck. Am Fuße der Sudeten liegt die Festung Neige (Fl.?), im Glaser Gebirgskessel (von welchen Gebirgen gebildet?) die Festung 6lat$ (Fl. ?), welche die von hier nach Böhmen führenden Straßen deckt.
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