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1911 -
Berlin [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Sandt, Hermann, Schulze, Hermann, Trautwein, Emil, Kahnmeyer, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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Schwarzwald.
zum Neckarlande hinab. Die Vorberge im Rheintale haben ein mildes Klima und
sind daher mit Obstgärten, Rebenhügeln (Markgräfler Wein) und prächtigen
Laubwaldungen bedeckt. Weiter oben beginnen finstere Tannenwälder, die viele
dunkle Bergseen einschließen. Hier gedeihen kaum noch Hafer und Kartoffeln.
Höher hinauf schrumpfen die Nadelhölzer zu niederem Krummholz zusammen. Auf
den Hochebenen ragen kahle Granitkuppen empor, von denen der Feldberg am
höchsten ist (1500 na). Granit und Buntsandstein, der die Außenseite des
Schwarz- und Wasgenwaldes bedeckt, lieferten die Bausteine für den Dom zu
Speyer und das Straßburger Münster. Der reiche Waldbestand und die Flüsse,
die das Gebirge auf der Rheinseite durchbrechen, haben einen bedeutenden Holz-
handel hervorgerufen, und Schwarzwälder Holzschnitzerei, Strohflechterei, Uhren
und Musikwerke sind weit und breit bekannt. Die wichtigste Verkehrslinie ist die
Schwarz Waldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Deutschlands.
b) Der Odenwald (Katzenbuckel, 630 na) steigt zwischen dem fruchtbaren
Neckar-Bergland und dem Maintal steil aus der Rheinebene auf. Zur Hälfte
ist er mit Wald bedeckt. Auf den Abhängen und Kuppen wird Ackerbau getrieben.
Metalle hat er nicht, aber Sandsteinbrüche und dunkle Granite.
c) Der Spessart wird auf drei Seiten vom Main umflossen. Seine rauhen
Höhen gestatten der ärmlichen Bevölkerung nur wenig Ackerbau; aber dichter Wald
deckt die Rücken (Eichen und Buchen, Fichten und Tannen), weshalb Holzver-
arbeitung und Holzhandel die wichtigsten Erwerbszweige sind.
d) Der Wasgenwald, das Gegenstück des Schwarzwaldes (inwiefern?), ist
ein seen- und wiesenreiches Waldgebirge, das nach S. schroff zur Burgundischen
Pforte abfällt. Durch diese steht die Rheinebene mit dem Rhonetal in Verbindung.