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1. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 208

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
208 wo die weiten Grasflächen der Oasen die berühmte arabische Pferdezucht und Schaf- und Kamelzucht begünstigen, wohnen die nomadischen Beduinen (— Wüsten- bewohner). In den Randlandschaften sind die Araber Ackerbauer, Städtebewohner und Handelsleute. Die Industrie (Hausindustrie) erzeugt Waffen, Wollstoffe und Lederwaren. Am Roten Meere beansprucht der türkische Sultan die Schutz- herrschaft, namentlich über die heiligen Stätten Mekka und Medina. Mekka (d. h. Mutter der Städte, 60 T.), die Geburtsstätte Mohammeds, muß jeder Mohammedaner — so ist es Vorschrift des Korans — einmal in seinem Leben gesehen haben. Im Vorhofe einer Moschee befindet sich das Heiligtum, die Kaaba, ein kleines, würfelartiges Gebäude. In der einen Ecke ist ein schwarzer Stein eingemauert, den Abraham der Sage nach vom Engel Gabriel erhalten hat. Unter Gebet umschreiten die Gläubigen die Kaaba und küssen den Stein, um Vergebung der Sünden zu erlangen. — In sßedina ist Mohammed gestorben. — An der Südküste liegt die englische Freihafen- stadl Aden [ebn] in einem öden, heißen Lavakessel. Durch Ankauf dieses Landstrichs hat sich England die Herrschaft im Roten Meere gesichert. In der Landschaft Oman im So. liegt Maskat. — Zu Arabien gehört auch die Sinaihalbinsel mit dem Sinaigebirge, sowie die durch Perlenfischerei bekannte Insel Ormus. 5. Vorderindien. (8 mal so groß wie Deutschland. — 290 Mill. E.) 1. Der I)iniälaja (— Heimat des Schnees) bildet den Nordrand Vorder- indiens. Dieses größte Hochgebirge der Erde (mit dem Mount smaunt) Everest, 8800 m) besteht wie die Alpen aus einer mittleren Zone, die aus Gneis und Granit ausgebaut ist, und aus zwei Außenzonen, die aus Kalkgesteinen und Schiefer bestehen. Seine Nordhänge sind infolge der Trockenheit Zentralasiens (S. 210) kahl, seine Südhänge reich bewachsen. Auf Palmenwälder am Fuße folgen weiter hinauf Bambusdickichte, dann Eichen, Weiden, Kiefern, endlich das Gebiet der Alpenrosen. Noch weiter hinauf dehnen sich ungeheure Firnfelder mit mächtigen Gletschern aus. In einem Hochtale liegt wie in einem „Garten des ewigen Frühlings" Kaschmir, durch Schalwebereien berühmt. 2. Die Indikcke Tiefebene zerfällt in einen westlichen, vom Indus durch- strömten Teil und in einen östlichen, der vom Ganges-Brahmaputra bewässert wird. Der westliche Teil ist mangels ausreichender Niederschläge ein Steppen- oder Wüstengebiet und nur an den Flußläufen fruchtbar. Die ostindische Ebene (Hindo- sian) ist infolge reichlicher Niederschläge und der jährlichen Überschwemmungen des Ganges außerordentlich fruchtbar und dicht bevölkert. Im Tieflande von Bengalen vereinigen sich Ganges und Brahmaputra und bilden ein gewaltiges Delta von außerordentlicher Fruchtbarkeit, das sich durch Schlammablagerungen unausgesetzt vergrößert. Auf den Schlamminseln finden sich Dickichte von Bambus- rohr, Schilf u. a. Sumpfgewächsen, die Dschungeln. Hier beschleicht der Tiger den Büffel; im Wasser lauern Krokodile und im Sumpfe giftige Schlangen. An einem der schiffbaren Arme liegt Kalkutta (mit Vorstädten 1,3 M.), die Haupt- stadt Indiens und der Wohnsitz des englischen Vizekönigs. 3. Klima und Bodener^eugnitte. Die Tiefebene hat schon ihrer südlichen Lage wegen ein heißes Klima; dazu kommt, daß sie gegen die Nordwinde geschützt ist. Die Regenzeit dauert vom Mai bis zum November. Im Sommer erhitzt sich nämlich Jnnerasien stark. Dadurch wird die Luft verdünnt, so daß die kühlere,
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