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1. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 216

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
216 heben sich hoch in die Luft und verursachen die bleifarbenen oder gelblichen Hoch- nebel der Wüste. 2. Vas Klima. Die Ursache der Wüstenbildung ist die Regenarmut und der daraus sich ergebende Mangel einer Pflanzendecke. Die Regenarmul erklärt sich daraus, daß die Sahara unter dem Einstusse des trockenen Nordost- Passates steht, der über weite Landgebiete hinwegstreicht und aus kälteren in wärmere Gegenden gelangt. Den Nordwestwinden raubt das Atlasgebirge, den Südwinden der Hochsudan ihre Feuchtigkeit, und die Westwinde finden keinen Anlaß zu Niederschlägen, da sie von dem kühleren Meere auf das heiße Land wehen. So fällt oft jahrelang kein Regen; nur der Tau benetzt ab und zu den Boden. Aber diese geringen Niederschläge verdunsten sofort, wenn die Sonne vom wolkenlosen Himmel herabglüht und den Boden erhitzt. In der Nacht, wo kein Gewölk die Wärmeausstrahlung verhindert, kühlt er sich oft so stark ab, daß sich Reif bildet. Zuweilen erhebt sich ein furchtbarer, glühend heißer Südsturm, der Samum, der ungeheure Wolken feinen Sandstaubes mit sich führt und dadurch den Karawanen gefährlich wird. 3. Oasen. In den muldenförmigen Einsenkungen tritt das überall vor- handene Grundwasser oft bis nahe an die Oberstäche oder in Quellen zu Tage. Dadurch entstehen die Oasen (— Wohnungen), in denen Mais, Südfrüchte und hauptsächlich Datteln gedeihen und an die sich die Karawanenstraßen knüpfen. Die Oasen und die niederschlagsreicheren Gebirgslandschaften sind bewohnt. Das wichtigste Besitztum der räuberischen Wüstenbewohuer sind die Kamele; außerdem haben sie Schafe, Ziegen und Esel. Neben der Viehzucht treiben sie Handel, namentlich mit Salz. Sie kleiden sich in faltenreiche Gewänder und Kopftücher, die das Gesicht fast ganz verhüllen, damit dem Körper beim Atmen nicht zuviel Feuchtigkeit verloren geht. Die große Magerkeit ihres Körpers ist eine Folge der ausdörrenden Wirkung des Wüstenklimas. — Am Wüstensaume, wo die Sahara allmählich in die Grassteppe übergeht, hausen Löwen, Hyänen und Schakale; auch Strauße und Antilopen durcheilen die dürren Gebiete. 5. Der Sudan. 1. Bodenfomi und Gewässer. Südlich von der Sahara breitet sich der Sudan (— Land der Schwarzen) aus. Der westliche Hoch-Sudan fällt zur Küste gebirgsartig ab. Nach N. geht er stufenweise in die Sahara über, während er nach O. ziemlich steil zum Tsadsee-Becken abfällt. Auf ihm entspringen Senegal, Gambia und Niger (— Fluß). Dieser erreicht bei Timbuktu (— Wüstenhöhle) den Rand der Sahara, durchbricht in Stromschnellen das Hoch- land und mündet in einem Delta in den Meerbusen von Guinea. Der Ost- Sudan ist ein welliges Steppenland. 2. pflanzen- und Tierwelt. Infolge des heißfeuchten Klimas findet sich im westlichen Sudan vielfach üppiger Pflanzenwuchs; besonders wichtig sind die Ölpalme und die Gummi-Akazie. Das Innere erfüllen lichtere Wälder und Bufchsteppen. In den Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Affen, Löwen, Panther und Hyänen, in den Gewässern Flußpferde und Krokodile. Die Steppen des Ost-Sudan beleben Antilopen, Giraffen, Zebras und Strauße.
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