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1. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 236

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
236 Die deutschen Kolonien. Deutsd?=©ftafrifa. (Fast doppelt so groß wie Deutschland. — Etwa 7 Mill. E.) 1. Deutsch-Ostasrika, die größte und wertvollste deutsche Kolonie, erstreckt sich vom Viktoria-, Tanganjika- und Nyassa-See bis zum Indischen Ozean und ist ein Hochland, das im O. zu einer vorgelagerten Küstenebene abfällt. 2. Die Rüslenebene. Der Küstenrand besteht aus Korallenkalk und wird von Korallenriffen umsäumt. Auch die vorgelagerten Inseln, wie Sansibar und das deutsche Mafia smäfiaj, sind Koralleninseln. Die Riffe machen das Meer seicht und erschweren die Schiffahrt. Brauchbare Häfen finden sich nur an den Flußmündungen. Die Küste zeichnet sich durch hohe gleichmäßige Wärme und starke Luftfeuchtigkeit aus. (Ursache?) Die Ufer sind teilweise mit dunkelgrünen Mangrove-Waldungen (Mangrove — Stelzwurzelbaum) bedeckt. Jeder Baum ruht auf hohem Wurzelgestell und ist so gegen die Flut geschützt. Die zahllosen Wurzeln verhindern die Abspülung des Ufers und halten die Sinkstoffe fest. Die dadurch gebildeten Sümpfe sind die Brutstätten unzähliger Stechmücken- schwärme (Moskitos) und des Sumpffiebers. Auf den höheren Uferstellen gedeihen Kokospalmen. Dazwischen liegen Reis- und Zuckerrohrfelder, Hirse- (Durra-) und Maisäcker, die oft von der Wanderheuschrecke heimgesucht werden. An der Küste wohnen Inder und Araber. Die Inder leben als Großkaufleute in den Küstenorten. Die Araber sind als Ackerbauer, Kleinhändler, Schiffer und Führer der Trägerkarawanen tätig. Ein eifriges Handels- und Trägervolk ist der mohammedanische Negerstamm der Suaheli ssuahelij, d. h. Küstenbewohner; ihre Sprache ist die Verkehrssprache der Kolonie. Außerdem wohnen an der Küste Europäer, besonders Deutsche. An der Küste liegt die Hauptstadt varessalarn flalämj (d. h. Wohnung des Friedens), Sitz des kaiserlichen Gouverneurs und Mittelpunkt für Post und Telegraphie; ihr Hafen ist der geräumigste der ganzen Küste. Gegenüber der Insel Sansibar liegt Bagamoyo, wo die belebteste Karawanenstraße aus dem Innern endet. Der beste Hasen im N. ist r^anga, von wo eine Eisenbahn in das südliche Usambaragebiet iusambaraj führt. 3. Das I)ocblanä. a) Den Übergang zum Hochlande bilden gut bewässerte, waldige und fruchtbare Gebirgslandschaften, so im N. die Bergländer von Usambara und Pare, weiter südwestlich die Bergländer von Usagara fusagäraj und Uhehe fuhehej. Am Nordende des Nyassa-Sees steigt das Livingstone- Gebirge zu Höhen von 3000 m empor. Diese Bergländer senden mehrere Flüsse zum Meere, im N. den Pangani, in der Mitte den Rufidschi, im S. den Rovuma. Wegen ihrer Stromschnellen sind sie nur streckenweise schiffbar. b) Das innere Hochland ist eine wellige Fläche. Sie fällt nach W. steil zum Tanganjika-See ab und umschließt im N. den flachen Viktoria-See, in den sich der Kagera, der eigentliche Quellfluß des Nils, ergießt. An der Nord- grenze erhebt sich der Kilima-Ndscharo (— Berg des Kälte bringenden Geistes Ndscharo), ein vulkanisches Jnselgebirge vom Umfange des Harzes; der höchste Gipfel, der 6000 m hohe Kibo, ist ein völlig vereister Krater und bildet die höchste Erhebung Afrikas. Das Klima der Hochfläche ist ebenfalls heiß. Die durchschnittliche Wärme ist aber niedriger (Ursache?) und der Unterschied zwischen
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