1911 -
Berlin [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Sandt, Hermann, Schulze, Hermann, Trautwein, Emil, Kahnmeyer, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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ab, befreit ihn von der Rinde und trocknet ihn, wobei er sich zusammenrollt und eine rot-
braune Farbe annimmt.
3. Der pkenerktrauck wird besonders in Ostindien angebaut. Wie der Efeu klettert
er mit Hilfe von Luftwurzeln an anderen Bäumen usw. empor. Die Blüten bilden
Ähren. Aus den Blüten entwickeln sich rote Beeren mit hartschaligen Samen.
Nimmt man sie unreif ab, so werden sie schwarz, und das Fruchtfleisch schrumpft
zusammen; man erhält den schwarzen Pfeffer. Läßt man sie vollkommen reif werden
und beseitigt dann das Fruchtfleisch, so liefern sie den weißen Pfeffer.
4. Die Vanille, ein Knabenkrautgewächs, kommt wild in den Urwäldern des tro-
pischen Amerika vor. Gegenwärtig wird sie in vielen Teilen der heißen Zone angebaut.
Gleich dem Pfeffer ist sie ein Wurzelkletterer. Als Gewürz dient die lange, zylindrische
Kapsel, die vor der Reise abgepflückt wird. Der Geruch entwickelt sich erst beim
Trocknen, wobei die Kapsel schrumpft und eine schwarze Farbe annimmt. Der wohl-
riechende Stoff ist in solchen Mengen darin enthalten, daß er sich in feinen, seiden-
glänzenden Nadeln auf der Oberfläche ausscheidet. Neuerdings wird er auch künstlich
aus dem Safte der Zellen des Berdickungsringes unserer Nadelbäume gewonnen.
5. ver ülluskstnukbauni hat seine Heimat auf den Molukken. Die Frucht ist eine
Beere, deren steinharter Same die Muskatnuß liefert. (Inwiefern ist also der Name
falsch?) Den Samen umgibt ein karminrotes, zerschlitztes Gebilde, das als Muskat-
blüte in den Handel kommt.
6. Der Uapern-(Ulppern-)Srrauc1, ist ein meterhoher, dorniger Strauch des Mittel-
meergebietes. Die geschlossenen Blütenknospen werden in Essig gelegt und als Ge-
würz verwendet.
7. Ölpflanzen.
Fettes Öl findet sich am häufigsten in verschiedenen Pflanzensamen, außerdem
in dem Fruchtfleische mehrerer saftiger Früchte. Dort und hier ist es in Form
kleinerer oder größerer Tröpfchen den Zellen eingelagert. Um es zu gewinnen,
werden die ölhaltigen Pflanzenteile in Pressen einem Druck unterworfen, durch
den die Öltröpfchen aus den Zellen gepreßt werden.
1. Der Kaps (und Küblen) S. 260.
2. Oer Lein S. 266.
3. Der I)anf S. 285.
4. Der Oliven- oder Ölbauni wird in allen Mittelmeerländern angepflanzt.
Durch seinen hohlen Stamm und seine schmalen Blätter sieht er einem Weiden-
baume ähnlich. Die Früchte sind Steinfrüchte (Oliven) und erinnern an unsere
Pflaumen. Das Fruchtfleisch liefert das wertvolle Olivenöl, das besonders als
Speiseöl benutzt wird (Provenceröl). Durch das lockere Laub und das gespreizte
Astwerk dringt gewöhnlich so viel Licht zum Erdboden, daß unter Ölbäumen
Getreidebau betrieben werden kann.
5. vie ölpalrne. Die Heimat der Ölpalme ist Westafrika. Ihre pflaumenähnlichen,
orangefarbenen Früchte liefern durch Auspressen des Fruchtfleisches das Palmöl, durch
Auspressen des Samens das Palmkernöl. Beide Ölsorten sind ein wichtiger Ausfuhr-
artikel für Westafrika (Togo, Kamerun). Sie werden bei uns wie das Kokosöl verarbeitet.
8. Gespinstpflanzen.
1. Der Lein oder Klacks S. 266.
2. Der stzanf S. 285.
3. Die kraularlige Kauinwolte wird etwa 1 m hoch. Sie wird be-
sonders an den Ufern des Mississippi angebaut. Nordamerika liefert 2/3 aller