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1. Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons, Die Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zur Gegenwart - S. 52

1910 - Breslau : Hirt
52 Die Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. vom Jahre 1848 wurden sie pltzlich von dem Zwange befreit, der sie bisher verbunden hatte, und indem sie sich frei machten, schien die Gesamtmonarchie ihrem Untergange geweiht zu sein. In Wien wurde Metternich zur Ab-dankung gentigt, und die Berufung eines sterreichischen Parlaments wurde erzwungen. Gleichzeitig begann der Aufstand in der Lombardei und Benezien, in Prag und in Ungarn. In der allgemeinen Erschtterung erwies sich das Heer als die einzige zuverlssige Sttze des Kaiserhauses und des Gesamtstaates. Fürst Windisch-grtz schlug den tschechischen Aufstand in Prag nieder und eroberte Wien, wo zahlreiche Hinrichtungen erfolgten. Ferdinand I. (f 1875) dankte im Dezember 1848 zugunsten seines achtzehnjhrigen Neffen Franz Joseph ab. Aus der Mitte der Armee wurde General Fürst Felix Schwarzenberg an die Spitze der Regierung berufen, er war entschlossen, die Monarchie wiederherzustellen und ein festes Regiment durchzufhren; er wurde der Retter des Staates. Zwischen sterreich und Ungarn war der offene Kampf schon ausge-krochen, als der Thronwechsel eintrat. Der ungarische Reichstag erkannte ihn nicht an, sondern sprach auf Kossuths Antrag die Abfetzung des Hauses Habsburg aus. Als aber Kaiser Franz Joseph von Nikolaus I. russische Hilfe erhielt, brach vor dem doppelten Angriff der Widerstand der Ungarn endlich zusammen. Ihre Fhrer flchteten, die Verfassung wurde aufgehoben. Die aufstndischen Lombarden und Venezianer, von Karl Albert von Sardinien untersttzt, wurden von dem Feldmarschall Radetzky im Juli 1848 bei Custozza und im Mrz 1849 bei Novara besiegt. Hierauf dankte Karl Albert zugunsten seines Sohnes Viktor Emanuel (1849 1878) ab, der mit sterreich Frieden schlo. Nach der Einnahme von Venedig wurde das lombardo-venezianische Knigreich wiederhergestellt. Preußen. 42. Der Mrzaufstand in Berlin. In Berlin kam es am 18. Mrz 1848 auf dem Platz vor dem Kniglichen Schlo zwischen den Truppen und der Volksmenge zu einem blutigen Zusammensto. Zwar strmten die Garderegimenter die rasch errichteten Barrikaden, aber auf Befehl des Knigs wurde dem Kampf am folgenden Morgen Einhalt getan, die Truppen verlieen Berlin, und eine aus der Brgerfchaft und den Stn-denten gebildete Nationalgarde bernahm den Schutz der Stadt. Prinz Wilhelm begab sich nach England, der König zog sich spter nach Pots-dam zurck. In der Hauptstadt trat im Mai die preuische National-Versammlung, in der die radikale Partei berwog, zur Beratung der Verfassung zusammen. Den ganzen Sommer hindurch hielt die Er-reguug an, erst im November stellte der General von Wrangel die Ruhe in Berlin ohne Blutvergieen wieder her. 43. Die Verfassung. Da die preuische Nationalversammlung sich in unfruchtbaren Streitigkeiten verzehrte, wurde sie im November 1848 nach Brandenburg verlegt und am 5. Dezember aufgelst. An demselben Tage verlieh der König aus eigener Machtvollkommenheit eine Verfassung, die im nchsten Jahre von einer auf Grund derselben einberufenen Volksvertretung
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