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1. Nr. 24 - S. 113

1893 - Breslau : Hirt
Pflanzen- und Tierwelt der fremden Erdteile. 113 Ruderern bemannt. Der Harpunier wirft dem Tiere die mit Widerhaken ver- sehene Harpune in den Leib, an welcher sich ein langes, auf Rallen gewickeltes Seil befindet. Pfeilschnell schießt der verwundete Walfisch in die Tiefe, kommt aber nach einiger Zeit wieder herauf, um zu atmen. Eine zweite und dritte Harpune wird ihm in den Leib geworfen, bis er verblutet. Nun wird er zum Schiffe geschleppt; der Speck wird in langen Streifen vom Körper geschnitten und auf dem Verdeck ausgefchmolzen. § 68. Der Hering, nur 30 em lang, mit tiefgegabelter Schwanzflosse und großen Schuppen, ist nützlicher als alle andern Fische. Er hält sich den größten Teil des Jahres auf dem Grunde des Meeres (der Ost- und Nord- see) auf und steigt im Frühjahr und Herbst in die Höhe, um an den seichten Stellen des Meeres zu laichen. Die Züge sind oft eine Meile lang und so dicht, daß ein Ruder darin stecken bleibt. Wenn ein Zug bemerkt wird, fahren viele Tausende von Fischern mit ihren Booten auf den Fischfang hinaus. Man fängt die Heringe mit großen Netzen oder treibt sie in eine Meeresbucht, sperrt diese ab und fängt die Fische mit kleinern Netzen. Ist ein Boot gefüllt, so wird es nach dem Lande geführt, dort werden die Heringe eingesalzen. Man scheidet die fetten Vollheringe, die noch nicht gelaicht haben, von den mageren Hohlheringen, welche bereits ihren Rogen abgesetzt haben. Sie werden in Tonnen gepackt und als Fleisch der Armen in die Welt verschickt. Geräucherte Heringe nennt man Bücklinge. Der Kabeljau lebt in den Tiefen der nördlichen Meere und wird mit Netzen und Angeln gefangen. Man benutzt ihn frisch, gesalzen (Laberdan) und getrocknet (Stock- fisch). Aus der Leber bereitet man Leberthran. Der Menschenhai lebt im Atlantischen Ozean und erreicht eine Länge von 4 m. Der spindelförmige Körper ist mit einer körnigen Haut bekleidet, die zu Leder (Chagrin) verarbeitet wird. Die großen Zähne kann er ausrichten und niederlegen. Das Skelett besteht aus einer Knorpelmasfe (Knorpelfische). Der Hai bringt lebendige Junge zur Welt, die anfänglich von einer lederartigen Hülle eingeschlossen sind (Seeinäuse). Er frißt Fische und andere Seetiere, greift aber auch Säugetiere und Menschen an. Viii. pflanzen- und Tierwelt der fremden Erdteile. 8 69. Asiens Pflanzen- und Tierwelt. Asien, der größte Erdteil, be- herbergt auch die größten und meisten Tiere und Pflanzen. Bei der Ver- schiedenheit des Klimas im Norden und Süden und der großen Ausdehnung von Ost nach West finden sich aber große Gegensätze in der Pflanzen- und Tierwelt. Während in Sibirien nur verkümmerte Bäume, Mose und Flechten vorkommen, finden sich in Vorder- und Hinterindien große Waldungen mit Riesengräsern (Bambus) und Palmen von 50 m Höhe. Der sibirischen Spitz- maus steht der indische Elefant gegenüber. Der Norden des Erdteils gleicht in Pflanzen- und Tierwelt den Polargegenden der anderen Erdteile. Hochasien hat in seiner Pflanzen- und Tierwelt Ähnlichkeit mit Europa. Unsere Haus- tiere, Getreidearten, Fruchtbäume stammen aus Asien. Der Westen, insbesondere die Steppen- und Wüstengegenden von Iran und Arabien zeigen in Tier- und Pflanzenwelt Ähnlichkeit mit Afrika. Eigentümliche, d. h. nur in Asien einheimische Pflanzen find: der Thee- strauch, der Pfeffer, die Sagopalme, das Bambusrohr. An Tieren kommen vor: der indische Elefant, das Rhinoceros mit einem Nasenhorn, der furchtbare Tiger, die giftige Brillenschlange, das Gangeskrokodil. F. Hirts Realienbuch. Heft 26. 8
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