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1. Für Oberklassen
1893 -
Altenburg
: Bonde
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1. Für Oberklassen 
- S. 40
1893 -
Altenburg
: Bonde
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das brausende Wasser, und ob es auch zum ersten Mal die weite-Reise
macht und das warme Land nicht sieht mit seinen Augen, noch je ge-
sehen hat, das jenseits des Meeres liegt, wird es doch nicht irre, sondern
folgt dem Zug, den ihm der Schöpfer in seine Brust gegeben, und
zweifelt nicht, daß es jenseits eine warme Luft, dazu grüne Auen,
Blätter und Früchte finden werde. „Solch feste Zuversicht des, das
man hoffet und nicht zweifelt an dem, das man nicht siehet, ist auch
uns Christen gegeben in unserm Glauben."
48. Die drei Engel.
Du schöner Himmel, wie bist du so weit,
Und wie kurz ist hier die Wanderzeit!
Ich würde wohl niemals zu dir kommen,
Hütt'st du dich meiner nicht angenommen;
Ich müßte doch endlich unterliegen,
Wenn nicht drei liebe Engel mich trügen
Über so manche Tiefe hinweg,
Über so manchen gefährlichen Steg.
Doch Liebe, Glaube und Hoffnung sind
Zum Schutz gegeben dem schwachen Kind.
Die lassen es niemals an Trost mir fehlen,
Können so gar viel Schönes erzählen,
Führen in allen: Gedräng und Gewirre
Niemals vom rechten Weg in die Irre;
Und in so liebem treuen Geleit,
Scheint mir die lange Straße nicht weit.
49. Der Menseli — eine Stadt.
In jedem Städtchen findest du drei Häuser, ein Wirtshaus,
ein Rathaus und eine Kirche: das Wirtshaus für den Leib, das
Rathaus für den Verstand, die Kirche für den Gottesdienst. Eine
solche Stadt ist der Mensch, und diese drei Häuser müssen. in
ihm sein. Das Wirtshaus ist die Sinnlichkeit, das Rathaus seine
natürliche Klugheit und Vernunft, die Kirche seine Gottesfurcht.
Wo eins fehlt, da geht es nicht ordentlich her. Gewöhnlich haben
die Menschen nur die beiden ersten Häuser und halten das letzte
für unnötig. Der ist ein weiser Mann, der seine Sinnlichkeit
durch seine Vernunft in Ordnung zu halten und durch Gottes-
furcht seine Vernunft zu erleuchten und auf den rechten Weg zu
leiten weiss.