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1. Für Oberklassen - S. 184

1893 - Altenburg : Bonde
184 freundlich erweisen, so streckt sie den Schwarz in die Höhe, schnurrt und buckelt dazu ganz wohlgefällig. Neckt man sie, und sie will ihren Unwillen darüber ausdrücken, so schlägt sie mit dem Schwänze auf und nieder, braucht wohl auch ihre Krallen. Lauert sie auf eine Maus, so läßt sie den Schwanz sinken und hält ihn unbeweglich. Beim Fallen dient der Schwanz dem Tiere wesentlich, dem Körper eine wagerechte Stellung und das Gleichgewicht zu geben. Selten wird sich eine Katze zu Tode fallen. Sie kommt meist auf die Füße zu stehen, selbst wenn sie vom Dache stürzt. Die Katzen miauen nicht bloß, sondern sie schreien und heulen oft so jämmerlich, wie kleine Kinder. Solcherlei Katzenmusik hört man mit Verwunderung. Sie führen aber ihre Konzerte am liebsten an ganz ein- samen Orten, auf den Böden und Dächern der Häuser auf. Dabei kratzen und beißen sie einander, daß die Haare davon stiegen. Die Katze ist für uns ein notwendiges Haustier. Hätten wir keine Katze, so würden uns die Mäuse Tag und Nacht beunruhigen; wir würden weder ruhig schlafen, noch ruhig essen können. Doch ist nicht jede Katze ein ausgemachter Mäusefänger. Diejenigen, welche in der Jugend am eifrigsten spielen und buckeln, sollen auch die eifrigsten Mäusevertilger werden. Nun sieht zwar jedermann gerne, wenn sie in ihrem Geschäfte eifrig sind, aber das sieht niemand gerne, daß sie mit den gefangenen Mäusen erst noch spielen, ehe sie dieselben umbringen und auf- sressen. Sie lassen eine gefangene Maus lausen, fangen sie wieder und lassen sie wieder laufen, bis sich endlich das arme Mäuslein vor Todes- angst nicht mehr rühren kann. Daran sieht man die heimtückische und boshafte Katzennatnr recht, deren Mordlust nicht befriedigt ist, wenn sie die gefangene Maus nicht erst martern und quälen kann. Kinder, welche einem Käser die Beine oder die Flügel ausreißen und ihn so allmählich umbringen, haben auch eine so bösartige Katzennatur. Die Jungen der Katzen sind 9 Tage blind und werden von der Mut- ter in diesem hilflosen Zustande sorgfältig gewartet und gepflegt. Ist der Ort, wo sie ihre Jungen hat, nicht mehr sicher, so trägt sie dieselben im Maule an einen andern und verteidigt sie tapfer gegen Hunde und an- dere Raubtiere. Jedermann kennt die Katze als ein schmeichelndes, reinlich glattes, aber falsches und diebisches Tier, das sich beständig putzt und leckt, behaglich im Sonnenschein sich zusammenrollt und jenes einschläfernde Schnurren hören läßt, welches so gemütlich anklingt. Ihre leisen Bewegungen, ihr sauberes zierliches Wesen haben sie zu einem Günstlinge der Frauen gemacht. Sie sind mehr anschmiegend, als treu, beweisen aber in einzelnen Fällen auf- opfernde Anhänglichkeit. Auf der Walstatt vor Sebastopol fand man die Katzen von Zuaven, welche, auf den Tornistern sich festklammernd, den- selben ins Treffen gefolgt waren und durch furchtbare Bisse den Tod ihrer Herren an den Mördern zu rächen versucht hatten. 175. Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten. Zwei Katzen und eine Maus, zwei Weiber in einem Haus, zwei Hund' an einem Bein kommen selten überein. — Man muß die Katze nicht im Sacke kaufen. — Wenn man die Katze auf den Käse bindet, so
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