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1. Für Oberklassen - S. 253

1893 - Altenburg : Bonde
253 Da schwenkten sie die Fähnlein bunt Und jauchzten: „Unsern Herrn! — Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch Des Sachsenvolkes Stern!" — Dies rufend, knie'n sie vor ihn hin Und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will'!" Da blickt Herr Heinrich tiefbewegt Hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie dir's gefällt!" — 220. Otto der Große. Sein Tod war ein Weltereignis. Überall fühlte man den Verlust des mächtigsten Fürsten, in nächster Nähe, wie in weitester Ferne. Wie tief trauerte Sachsen, das unter ihm zu früher nie geahnter Blüte gediehen war! Man sah es als eine besondere Fügung an, daß selbst die Erde diesem Könige neue Schütze gespendet hatte und da- mals in Sachsen das erste edle Metall in den Gruben zu Goslar gefunden wurde. Die Tage seiner Regierung hießen bald Sachsens goldene Tage, und die Alten wurden nicht müde, der Jugend die Herr- lichkeit ihres goldenen Zeitalters zu preisen. Weiter aber schlich durch alle Gaue des deutschen Landes die Trauerklage um den großen Kaiser. Wer hätte es nicht gewußt und bedacht, daß durch seine Mannheit und Klugheit allein das deutsche Volk zum ersten des Abendlandes erhöht war und die Geschicke der lateinischen Christenheit in seinen Händen trug; daß die lauge dar- niedergehaltene, aber auch un- gebrochene Kraft Deutschlands durch ihn erst sich wieder frei ge- macht und aufgerafft hatte! Hatte denn nicht die römische Kaiserkrone auf seinem Haupte gestrahlt und er auf demselben Throne gesessen, den einst der mächtige Frankeukönig unvergeßlichen Andenkens, Karl der Große, eingenommen hatte? Rom bebte vor ihm, und die Päpste waren die Diener seines Willens; selbst das starre Byzanz hatte zuletzt doch seiner Forderung weichen müssen. Otto der Große, geb. 912. Deutscher Kaiser von 936—973.
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