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1. Für Oberklassen - S. 263

1893 - Altenburg : Bonde
263 den Tag mit Gebet zu beginnen. Vor allem aber meinte er, ein Kaiser habe sein Amt von Gottes Gnaden; es sei ihm aufgetragen, Recht und Gerechtigkeit zu handhaben. Wer den Bösen schone, thue dem Guten Schaden, und unzeitige Milde sei eine Brandfackel in der Hand des Frevlers. Darum galt., vor ihm kein Ansehen der Person, und wo er auftrat, da bebten die Übelthäter. 3. Zu seiner Zeit gab es in Deutschland Hader und Zwiespalt genug. Die Fürsten stritten unter einander und verlangten vom Kaiser, er solle regieren, wie es ihnen genehm war. Da beschloß Friedrich, das Kaiser- tum wieder reich zu machen an Macht und Ehren, wie es zu Karls des Großen Zeit gewesen war. Die Raubritter am Rhein ließ er seinen Arm fühlen. Sechs- undsechzig ihrer Burgen legte er in Trümmer und schaffte im deutschen Reiche Ruhe und Sicher- heit. Unbestritten war er das Saupt der ganzen Christenheit. esandte aus allen Ländern Euro- pas huldigten ihm im Namen ihrer Fürsten. Stolz auf ihre Macht, trotzten die lombardischen Städte, namentlich Mailand, hinter ihren festen Mauern. Aber Friedrich ließ sie dafür schwer büßen und legte Mailand in Asche. 4. Nie war der deutsche Name mehr geachtet und gefürchtet, als damals; nie sahen die deutschen Gauen glänzendere Reichstage, als zu den Zeiten Barbarossas. Als 70 jähriger Greis machte sich Friedrich auf, um den Ungläubigen Jerusalem wieder zu entreißen. Auf dem Wege dahin rief ihn Gott ab. Als er mit feinem Friedrich Barbarossa 1152—1190. Heere an den Fluß Saleph in Cilicien gekommen war, warf er sich in ungeduldiger Hast mit seinem Rosse in den Strom, um das jenseitige Ufer zu erreichen. Das Wasser war aber kalt und hatte einen raschen Fall; der Strudel erfaßte den Kaiser, seine Kräfte verließen ihn, und es war um ihn geschehen, ehe ihm die Seinen zu Hilfe kommen konnten. In tiefer Trauer bestattete man die Gebeine Friedrichs zu Antiochia; sein Herz aber wurde zu Tarsen, in der Stadt des Apostels Paulus, beigesetzt. Eine schmerzliche Klage ertönte, als die Trauerkunde nach Europa kam. Das deutsche Volk hat das Andenken Friedrichs im Herzen bewahrt bis aus diesen Tag.
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