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1. Nr. 26 - S. 8

1896 - Breslau : Hirt
8 Geschichte. ehrten ihre Frauen. Ihr höchstes Gut war die Freiheit. — Die Jugend wurde im Waffendienst und im Ertragen von Hunger und Kälte geübt. 3. Die Verfassung. Mehrere Familien bildeten eine Gemeinde und viele dieser einen Gau. Der Tapferste ward zum Herzog und der Erfahrenste zum Richter gewählt. — Die Religion. Die Deutschen verehrten ihre Götter in heiligen Hainen. Der oberste Gott war Wodan; Donar ist der Gott des Donners, Ziu der des Krieges. Sie wohnten mit den gefallenen Helden in Walhalla. Böse und Feiglinge kamen in das grausige Nebelheim. B. Kämpfe mit den Römern. Die Römer hatten zur Zeit des Kaisers Augustus die Deutschen, die an der Donau, am Rhein und an der Weser wohnten, unterworfen. Der römische Statthalter Varus legte den Deutschen schwere Steuern auf und richtete sie nach römischen Gesetzen. Voll Grimm sahen sie sich der geliebten Freiheit beraubt. Besonders erbittert war der Cheruskerfürst Hermann (Armin), der im römischen Heere mit Auszeichnung gedient hatte. Mit ihm verbanden sich andere deutsche Fürsten, um das Römerjoch abzu- schütteln. — Der Verabredung gemäß empörte sich ein fern wohnender Stamm. Varus zog in das unwegsame Gebirge des Teutoburger Waldes, wurde aber hier von allen Seiten von den Deutschen überfallen und nach dreitägigem furchtbarem Würgen mit seinem Heere vernichtet. Er gab sich selbst den Tod. (9 n. Chr.) — Hermannsdenkmal bei Detmold. 6. Die Völkerwanderung. 1. Die Hunnen, ein wildes mongolisches Reitervolk, kamen 375 aus Asien in die Länder am Schwarzen Meer. Es waren häßliche Leute: auf dem kurzen Halse saß ein großer Kopf mit schief- geschlitzten Augen, platter Nase und hervorstehenden Backenknochen. Sie aßen Wurzeln und rohes Fleisch und hatten keine festen Wohnplätze; sie waren raubgierig und grausam und verbreiteten Schrecken, wo sie hinkamen. 2. Die Hunnen trieben die Westgoten über die untere Donau ins römische Reich, wo diese Wohnplätze erhielten. Der Westgotenkönig Alarich zog nach Italien, eroberte 410 Rom und ließ es plündern. Mit reicher Beute zog er nach Süditalien, starb aber Plötzlich am Busento. (Von seinem Begräbnis lies: Platen, Das Grab im Busento.) Die Westgoten gründeten später ein Reich zu beiden Seiten der Pyrenäen. 3. Attila oder Etzel einigte das Volk der Hunnen, das bis Ungarn vorgedrungen war. Er zog mit einem ungeheuren Heere erobernd und plündernd bis in das heutige Frankreich. Bei Chalons stellte sich ihm 451 ein großes Heer von Römern und Germanen entgegen. Attila wurde ge- schlagen. 150000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Attila zog sich zurück Doch schon im nächsten Jahre fiel er in Italien ein. Die Küstenbewohner flüchteten sich auf die Inseln des Meeres und gründeten Venedig. Attila wurde im Vordringen durch die Pest und die Bitten des Papstes Leo aus- gehalten, kehrte um und starb bald darauf. Sein Reich zersiel schnell. 4. Die Deutschen gründeten im Gebiete des römischen Staates mehrere Reiche, so die Angeln und Sachsen ein solches in England, die Vandalen in Nordasrika, die Franken unter Chlodwig das Frankenreich. 476 setzte Odoaker, ein deutscher Fürst, den letzten römischen Kaiser ab. 8 3. Bonifacius. Während der Völkerwanderung hatten die deutschen Stämme, die in römisches Gebiet eingedrungen waren, das Christentum angenommen. Aber im eigentlichen Deutschland herrschte noch das Heidentum. Hierher kamen seit dem 7. Jahrhundert fromme Missionare von den britischen Inseln und
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