1896 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Mineralogie und Chemie.
Legierungen sind: Messing, Tombak, Kanonenmetall, Glockenmetall,
Reusilber, Bronze.
. Das Quecksilber ist ein tropsbar-flüssiges Metall von silberweißer Farbe. Sein
spezifisches Gewicht ist 13,5. Bei einer Temperatur von — 40° C. wird es fest, so daß
es gehämmert werden kann; bei + 350° C. verdampft es. Es dient zur Füllung der
Thermometer und Barometer. Das Quecksilber und seine Verbindungen sind starke
Gifte. Es findet sich gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober. (Jdria
in Krain.)
Das Silber gehört zu den edelsten Metallen, weil es nicht rostet und von Schwefel-
säure und Salzsäure bei gewöhnlicher Temperatur nicht angegriffen wird. Es wird
wegen seines schönen Glanzes zu allerlei Schmuckfachen und Geräten verarbeitet; am
bäufigsten ist seine Anwendung zu Münzen. Unsere Silbermünzen bestehen aus 900 Teilen
Silber und 100 Teilen Kupfer. Silber findet sich gediegen und im silberhaltigen Blei-
glanz in den Gebirgen von Südamerika, in Österreich und am Harze.
Das Gold findet sich in kleineren und größeren Stücken und Körnern in Gesteins-
massen eingesprengt; durch Verwitterung dieser Gesteine ist der goldhaltige Sand ent-
standen, den viele Flüsse führen (Kalifornien, Neu-Südwales, Ural, Ostindien und
Afrika). Durch Auswaschen (Goldwäscherei) dieses Sandes wird Gold gewonnen. Das
Gold ist weicher als Silber und zeichnet sich durch seine außerordentliche Dehnbarkeit
aus. Die Verwendung zu allerlei Schmucksachen: Ketten, Ringen re. und zur Herstellung.
von Goldmünzen ist bekannt. Unsere Goldmünzen bestehen aus 900 Teilen Gold und
100 Teilen Kupfer. Der Wert des Goldes ist etwa 18 mal so groß als der des
Silbers.
8. Die wichtigsten Gesteinsarten.
§. 10. 1. Der Granit macht die Grundlage der anderen Gesteine aus oder
tritt in scharfkantigen, säulen- oder plattenförmigen Massen in den Gebirgs-
kämmen hervor (Alpen, Riesengebirge). Man nimmt an, daß er durch
vulkanische Gewalten aus dem Erdiunern hervorgehoben worden sei. Ver-
einzelt findet er sich in der norddeutschen Tiefebene in größern und kleinern
Blöcken (Findlinge oder erratische Blöcke). Dieselben sind in vor-
geschichtlicher Zeit, als Norddeutschland noch Meeresgrund war, von den
skandinavischen Gebirgen losgelöst und, in Eisschollen eingefroren, hierher
gebracht worden. Der Granit besteht aus Quarz, Feldspat und Glimmer.
Der Feldspat giebt dem Granit eine rötliche, weiße oder graue Farbe. Der
Quarz erscheint in unregelmäßigen Körnern, während der Glimmer in glänzen-
den, oft silberweißen Blättchen vorkommt. Wegen seiner Härte eignet er sich
besonders zu Straßeupflaster. Durch den Einfluß von Luft und Feuchtigkeit
verändert sich der härteste Granit an seiner Oberfläche allmählich, er wird
weicher und bröckelt ab (das Gestein verwittert).
2. Der Porphyr ist nächst dem Granit das am häufigsten vorkommende vulkanische
Gestein. Er besteht aus einer roten Grundmasse, in welcher vereinzelt Körner von
Quarz und Feldspat oder von anderen einfachen Mineralien eingemengt liegen. Er
wird zu Straßen- und Bausteinen, zu Denkmälern, Säulen, Tischplatten, Vasen u. s. w.
verarbeitet.
3. Der Basalt, schwarz oder braunschwarz, erscheint als einfaches Mineral, da
sich seine Bestandteile: Feldspat, Magneteisenerz u. a. mit dem bloßen Auge nicht er-
kennen lassen. Er zeichnet sich durch Festigkeit, Härte und Schwere vor anderen ge-
mengten Mineralien aus; trotzdem verivittert er sehr leicht. Der Basalt bildet oft
kegelförmige Berge (Siebengebirge, Eifel) und zeigt oft die Gestalt von 3—6 fettigen
Säulen. Er liefert gutes Material zu Wegebauten.
4. Der Thonschiefer ist ein Gemenge aus feinen Teilen Quarz, Glimmer und
Feldspat, von grauer oder blauschwarzer Farbe. Er bildet ganze Gebirgsmassen, die
häufig Versteinerungen einschließen. Arten: Dachschiefer, zum Decken der Häuser.
Tafelschieser (Schiefertafeln): Griffelschiefer, zum Schreiben (Sonneberg in