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1. Nr. 39 - S. 12

1909 - Breslau : Hirt
12 Geschichte. §§ 4—5. und Weichsel nahmen slavische Völker ein: Wenden und Polen. Germanen gründeten im Gebiete des römischen Reiches neue Staaten, so Angeln und Sachsen in England, Vandalen in Nordafrika und Langobarden in Oberitalien. Ein deutscher Fürst, Odoaker, setzte 476 den letzten römischen Kaiser ab. 5. Gründung des Frankenreiches. Diefranken, ein deutscher Stamm, der am untern Rhein wohnte, standen, als das römische Reich untergegangen war, unter dem Könige Chlodwig. Dieser eroberte das nördliche Gallien und machte Paris zu seiner Hauptstadt. Etwa zehn Jahre später schlug er die Alemannen bei Zülpich. Während der Schlacht gerieten die Franken in große Not; da rief Chlodwig zu dem von seiner Gemahlin verehrten Christengotte: „Hilf mir, Jesus Christus, so will ich mich taufen lassen!" Und Chlodwig errang wirklich den Sieg. Am Weihnachtsfeste 496 ließ er sich mit vielen Edlen taufen. Doch auch nach der Taufe führte Chlodwig weiterhin Eroberungskriege und ließ fast alle seine Verwandten ermorden. Seine Nachfolger waren ent- weder blutdürstige Unmenschen oder träge und lasterhafte Regenten. Die Re- gierung überließen sie meist ihren Hausmeiern, das waren die vornehmsten Hofbeamten; darum verloren die Könige bald alles Ansehen beim Volke. § 4. Bonifazius. 1. Während der Völkerwandrung hatten die deutschen Stämme, die in römisches Gebiet eingedrungen waren, das Christentum angenommen. Aber im eigentlichen Deutschland herrschte noch das Heidentum. Hierher kamen seit dem 7. Jahrhundert fromme Missionare von den britischen Inseln und predigten das Evangelium. 2. Am bedeutendsten wirkte Winfried. Er stammte aus vornehmer Familie. Zuerst trat er bei den Friesen auf, später erfolgreicher unter Hessen und Thüringern. Die Zahl der Gläubigen wuchs hier täglich, besonders als er bei Geismar (Hessen) eine dem Donnergotts geheiligte Eiche fällte und damit dem Volke die Ohnmacht ihrer Götter zeigte. Er errichtete viele Kirchen, Schulen und Klöster in Mittel- und Süddeutschland. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von Deutschland und gab ihm den Ehrennamen Bonifazius, d. h. Wohltäter. Am liebsten weilte er in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda. 3. Tod. Im Alter von 74 Jahren ging er nochmals als Missionar zu dem heidnischen Friesenvolke. Er gewann auch hier viele Anhänger. Am Psingstfeste hatte er sie zu sich geladen; da überfiel ihn plötzlich eine Schar Heiden. Er verbot den Seinen die Gegenwehr, indem er sprach: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, lasset ab vom Kampfe!" Er wurde erschlagen 755; sein Leichnam wurde, seinem Wunsche gemäß, in Fulda beigesetzt. 4. Klosterleben. Wie Bonifazius, so gründeten auch andere fromme Christen Klöster. In ihnen wohnten fromme Leute, die Gott in stiller Andacht und ernster Arbeit dienen wollten. Sie gelobten bei ihrem Eintritt ins Kloster, Gott und ihren Vorgesetzten gehorsam zu sein und ein Leben in Keuschheit und Armut zu führen. Sie trugen einen langen schwarzen, weißen oder^ grauen Mantel. Die Männer nannte man Mönche. Es gab auch Frauenklöster, in denen Nonnen wohnten. Das wichtigste Gebäude eines Klosters war die Kirche. In kleineren Ge- bäuden wohnten die Mönche oder die Nonnen in engen Zellen. — Mehrmals am Tage und auch in der Nacht versammelten sich die Mönche in der Kirche zum Gebet. In der übrigen Zeit waren sie unausgesetzt tätig. Die einen pflegten Kranke, andere unterrichteten Kinder und Jünglinge oder schrieben Bücher ab. Kunstfertige Mönche malten fromme Bilder oder meißelten Stand-
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