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1. Nr. 40 - S. 11

1908 - Breslau : Hirt
Die alten Deutschen. — Die Völkerwandrung. 11 der Gott des Donners und Zin der des Krieges. Die Götter wohnten in Walhalla, wohin auch die im Kampf gefallenen Helden kamen und sich an Jagd, Kampfspiel und Gelag ergötzten. Böse und Feiglinge kamen ins grausige Nebelheim. I. Freiheitskämpfe der Deutschen. Die Römer hatten Deutschland bis ju* Donau und zum Rheine erobert. Zur Sicherung ihrer Grenzen erbauten sie viele Burgen; ans nicht wenigen derselben entstanden Städte, wie z. B. Straßburg, Mainz, Cöln u. a. Drnsus, ein Stiefsohn des Kaisers Angustns, drang ins Innere Deutschlands vor und kam bis an die Elbe. Hier aber rief ihm eine riesen- große Priesterin zu: „Kehre um, du stehst am Ende deines Gebens!" Ans dem Rückwege stürzte er mit dem Pferde und starb. — Ein späterer römischer Statt- halter war Barns. Er behandelte die Deutschen wie Unterjochte, legte ihnen schwere Steuern auf, richtete sie nach römischen Gesetzen und bestrafte sie mit Schlägen und Gefängnis, wohl gar mit dem Tode. Voll Ingrimm sahen sich die Bedrückten der geliebten Freiheit beraubt. Besouders erbittert war Hermann (Armin), ein Cheruskerfürst, der als Jüngling im römischen Heere mit Aus- zeichnung gekämpft hatte. Er verband sich mit anderen deutschen Fürsten, um das verhaßte Joch der Römer abzuschütteln. — Der Verabredung gemäß empörte sich ein zwischen Ems und Weser wohnender Stamm. Es war im Herbst des Jahres 0 n. Chr., und starker Regen hatte den Boden aufgeweicht; Barus kam mit seinem Heere unter großen Beschwerden in das unwegsame Gebirge des Teutoburger Waldes. Hier aber wurde sein ermattetes Heer von allen Seiten von den Deutschen überfallen. Drei Tage dauerte das Würgen; die Römer wurden vernichtet, und Varus gab sich selbst den Tod. Die Zwing- burgen der Römer wurden zerstört; an den Altären ihrer Götter feierten die Deutschen Siegesfeste und opferten ihre gefangenen Feinde. — Armin fiel später durch Meuchelmord. — Hermannsdenkmal. 8 3. Die Völkerwandrung. 1. Die Hunnen, ein wildes mongolisches Reitervolk, kamen 375 ans Asien in die Länder am Schwarzen Meer. Es waren häßliche Leute: auf dem kurzen Halse saß ein großer Kopf mit schiefgeschlitzten Augen, platter Nase und her- vorstehenden Backenknochen. Sie aßen Wurzeln und rohes Fleisch und hatten keine festen Wohnplätze; sie waren raubgierig und grausam und verbreiteten Schrecken, wo sie hinkamen. 2. Die Hunnen trieben die Westgoten über die untere Donau ins römische Reich, wo diese Wohnplätze erhielten. Der Westgotenkönig Alarich zog nach Italien, eroberte 410 Rom und ließ es plündern. Mit reicher Beute zog er nach Süditalien, starb aber plötzlich am Busento. (Von seinem Begräbnis lies: Platen, Das Grab im Busento.) Die Westgoten gründeten später ein Reich zu beiden Seiten der Pyrenäen. 3. Attila oder Etzel einigte das Volk der Hunnen, das bis Ungarn vorgedrungen war. Er zog mit einem ungeheuren Heere erobernd und plündernd bis in das heutige Frankreich. Bei Chalons stellte sich ihm 451 ein großes Heer von Römern und Germanen entgegen. Attila wurde geschlagen. 150000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Attila zog sich zurück. Doch schon im nächsten Jahre fiel er in Oberitalien ein. Die Küstenbewohner flüchteten sich auf die Inseln des Meeres und gründeten Venedig. Attila wurde im Vordringen durch die Pest und die Bitten des Papstes Leo aufgehalten, kehrte um und starb bald darauf. Sein Reich zerfiel schnell. 4. Wandrungen der Germanen. In dieser Zeit verließen auch viele germanische Stämme ihre bisherigen Wohnsitze. Das Land zwischen Elbe
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