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1. Nr. 40 - S. 90

1908 - Breslau : Hirt
90 Naturkunde. §§ 26—30. hohle, bis 2 ui hohe Stengel hervor, die durch Knoten., in Glieder geteilt werden. (Halme.) Am Ende des Halmes befindet sich eine Ähre. Dieselbe besteht aus einer Spindel, an der zu..beiden Seiten die Ährchen sitzen. Jedes Ährchen enthält 2—3 Blüten. Die Ähre enthalt zur Zeit der Reife 4 Reihen Körner. Der Weizen wird als Winter- und Sommergetreide angebaut. Die gelblichen oder weißlichen Weizenkörner geben ein weißeres Mehl (Weißbrot) als der Roggen. — Die Gerste hat lang begrannte Ähren, mit 6, 4 oder 2 Reihen von Körnern (sechs-, vier- oder zwei- zeilige Gerste). Sie wird bei uns als Sommergetreide angebaut und dient zur Bereitung von Mehl, Graupen, Grütze, als Malz zum Bierbrauen und als Mastfutter für das Vieh. — Der Hafer trägt Rispen. Die langen Körner sind mit Spelzen besetzt und dienen hauptsächlich als Futter für Pferde. Enthülst und geschrotet liefern sie Hafergrütze. In Heidegegenden wird an Stelle des Getreides der Buchweizen angebaut. Die drei- kantige Frucht liefert die Heidegrütze. § 26. *Die Kartoffel gehört zu den nützlichsten Gewächsen; denn sie liefert in ihren Knollen ein Hanptnahrungsmittel vieler Menschen. Die mit Augen (Knospen) versehenen Knollen werden im Frühjahre in die Erde gelegt. Ans jedem Ange kommt ein Keim, der sich nach oben zu einem Stengel entwickelt. Die Blätter sind gefiedert, und zwar stehen die größeren Fiederchen an der Spitze. Die unterirdischen Stengelteile treiben viele schnurförmige Ausläufer, an denen sich junge Knollen bilden. Dieselben wachsen sehr schnell, so daß manche Kartoffel- sorten bereits 6 Wochen nach der Aussaat (jeerntet werden können. Wer gute Ernten haben will, muß die Kartoffeln fleißig hacken und behäufeln damit die Stengel am Grunde recht hoch mit Erde bedeckt werden; denn dann treiben sie viele Ausläufer. — In der trichterförmigen Krone der Kartoffelblüten stehen 5 Staubblätter und 1 Stempel. Die Früchte sind kugelförmige Beeren (Kartoffel- äpsel). Sie enthalten viele kleine Samen. Die Knollen enthalten Stärkemehl. Wie bereitet man Kartoffelstärke? Die Kartoffel stammt aus Amerika. In Preußen wurden die ersten Kartoffeln 1738 angebaut; aber erst durch die strengen Verordnungen Friedrichs des Großen wurde der Anbau der Kartoffeln allgemeiner. Die Kartoffel gedeiht fast auf jedem Boden und liefert auf leichtem, gut gedüngtem Boden sehr reichen Ertrag. In manchen Jahren werden die Ernten durch die Kartosfelkrankheit zum Teil vernichtet. Die Ursache dieser Krankheit ist ein Pilz, dessen Entwicklung und Verbreitung durch feuchtes Wetter begünstigt wird. Der Kartoffelkäfer richtet in Amerika großen Schaden an. § 27. Der gemeine Lein, Flachs, wird schon seit den ältesten Zeiten als Gespinstpflanze angebaut. Er hat einen aufrechten, 1 m hohen Stengel, mit sitzenden, lanzettlichen Blättern und himmelblauen Blüten. In der.kapsel liegen viele glatte, braunglänzende Samen. Dieselben enthalten ein fettes Öl (Leinöl), das als Heilmittel, zum Brennen und zur Bereitung von Firnissen tzebraucht wird. Die Leinkuchen (Rückstände beim Pressen) geben ein gutes Viehfntter. Verarbeitung. Der reife Lein wird ausgerauft, in Bündel gebunden und einige Tage stehen gelassen! Dann klopft man in der Scheune die Kapseln mit Flachsschlegeln oder Dreschflegeln auf, um den Leinsamen zu gewinnen. Hierauf werden die Flachs- stengel geröstet. Man unterscheidet Wasser- und Rasenröste. Erstere besteht darin, daß man die Flachsstengel ins Wasser wirft, mit Steinen beschwert und einige Tage liegen läßt. Bei der Rasenröste breitet man die Flachsstengel auf einer Wiese aus und läßt sie wochenlang liegen. Durch das Rösten faulen die Holzteile des Stengels. Die Flachsstengel werden danli in einem heißen Backofen gedörrt und kommen nun unter die Flachsbreche. Die morschen Holzteilchen des Stengels werden hier zerbrochen und fallen herab. Man erhält dadurch die zähen, langen Flachsfasern. Durch Hecheln werden die an den Fasern noch hängenden Holzteilchen und groben Flachsfasern als Werg entfernt. Die reinen Flachssasern werden entweder mit der Spindel oder mit Spinn- maschinen zu feinem Garn gesponnen, aus dem die Leinwand gewebt wird.
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