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1. Nr. 38 - S. 38

1903 - Breslau : Hirt
38 Geschichte. § 25. Fügung!" Groß war^ der Jubel im Kriegslager, wie im Vaterlande. (Geibel. Sedan.) — Die Pariser erklärten Napoleon für abgesetzt und richteten eine Republik ein, deren Führer erklärten: „Keinen Fußbreit Land und keinen Stein einer französischen Festung sollen die Deutschen haben!" 5. Auch im Kampfe gegen die Republik waren die Deutschen siegreich. Am 19. September begann die Einschließung von Paris. Am 27. Sep- tember mußte sich Straßburg und einen Monat später Metz ergeben. 180000 Kriegsgefangene wurden nach Deutschland geführt. Die von den Franzosen aufgebotenen Heere, die Paris entsetzen sollten, wurden bei Orleans und bei Amiens und St. Quentin (kangtäng) geschlagen. Bei Belfort hatte sich unter Bourbaki eine französische Ostarmee gesammelt. Aber felsenfest standen die Deutschen unter General' Werder. Die viel stärkere französische Armee wurde im Januar geschlagen und in die Schweiz gedrängt. — In Paris war inzwischen eine Hungersnot ausgebrochen. Als König Wilhelm endlich die Stadt beschießen ließ, da ergab sie sich am 28. Januar 1871. 6. Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches fand mitten im Kampsgetümmel, am 18. Januar 1871, in feierlicher Weise zu Versailles statt. Wilhelm I. nahm die ihm von den deutschen Fürsten angebotene Kaiserkrone an und gelobte feierlich, „ein Mehrer des Reiches sein zu wollen, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in Werken des Friedens". 7. Friede. Nach der Übergabe von Paris zogen die Deutschen zum dritten Male in die Stadt ein (s. § 23). Der Friede wurde zu Frankfurt a. M. ge- schlossen. Frankreich trat Elsaß und Lothringen ab und zahlte fünf Milliarden Franken Kriegskosten. — Am 16. Juni zog Kaiser Wilhelm unter endlosem Jubel des Volkes an der Spitze seines Heeres in Berlin ein. bl. Unter den Helfern Wilhelms I. sind zu nennen: Roon, Moltke und Bismarck. 1. Albrecht von Roon, vom Kaiser in den Grafenstand erhoben, wurde 1803 in Pommern geboren. Er hatte als Kriegsminister die Neugestaltung des Heeres im Sinne Kaiser Wilhelms I. durchgeführt. Ihm war es zu danken, daß die Armee schnell kampfbereit an die Grenzen geschickt werden konnte. 2. Helmut von Moltke wurde 1800 in Mecklenburg geboren. Er war erst dänischer Offizier, trat aber bald in preußische Dienste. Die Feldzugspläne der Kriege' 1864—70 hat er entworfen. Wie hoch ihn sein Kaiser und das ganze Volk verehrte, das zeigte sich auch 1890 bei seinem 90. Geburtstage. Im April 1891 starb er, vom ganzen Volke tief betrauert. 3. Otto von Bismarck, 1815 geboren, entstammt einem alten branden- burgischen Adelsgeschlechte. Er war preußischer Gesandter in Petersburg und Paris.' 1862 berief ihn der König Wilhelm I. zum Ministerpräsidenten. Bis 1866 war er der „bestgehaßte Mann" in Deutschland, weil er seine Pläne seinen Gegnern nicht mitteilen konnte. Aber nach seinen großen Erfolgen war er der Liebling des Volkes geworden, das in ihm den Baumeister des neuen Deutschen Reiches verehrte. Im Frühjahre 1890 trat er in den Ruhestand. Auf die Nach- richt von seinem Tode, am 31. Juli 1898, eilte Kaiser Wilhelm Ii. mit seiner Gemahlin an sein Sterbelager, um seine Teilnahme und Dankbarkeit zu bezeugen. In der ganzen Welt gedachte man voll Trauer der Verdienste des großen Loten. (Von Kaiser Wilhelms I. Friedensregierung, von Kaiser Friedrich Iii. und Kaiser Wilhelm Ii. lies tz 1.)
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