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1. Stoffe für den Unterricht in den Realien - S. 40

1886 - Breslau : Hirt
' 40 § 23. Der 30jährige Krieg. Er selbst zog sich in die Nähe des spanischen Klosters St. Just zurück. Noch bei Lebzeiten ließ er für sich ein Totennmt halten und verschied bald darauf 1568. (Der Pilgrim von St. Inst von Platen.) — § 23. Der 30 jährige Krieg. (1618—1648.) 1. Veranlassung. Troß des Augsburger Religionsfriedens blieb die Erbitterung zwischen Evangelischen und Katholiken; beide klagten gegenseitig über Beeinträchtigungen und forderten oft Unbilliges von einander. Die Lage der Protestanten wurde gefährlich, als in Bayern Maximilian und in Steier- mark Ferdinand, ein Habsburger, zur Regierung kamen. Beide waren pvn Jesuiten erzogen worden und erbitterte Feinde der „Ketzer." Ersterer eroberte die freie Stadt Donauwörth, da die protestantische Bevölkerung eine Prozession gestört hatte, und führte mit Gewalt den katholischen Gottesdienst wieder ein. Letzterer rottete in seinem fast ganz evangelischen Lande die neue Lehre voll- ständig aus und vertrieb die evangelischen Geistlichen und die treuen Anhänger Luthers. Er sagte: „Besser eine Wüste, als ein Land voll Ketzer!" Da der schwache Kaiser Rudolf die Klagen der Protestanten nicht erhörte, so schlossen viele evangelische Fürsten und Städte ein Schutzbündnis, die Union, 1608. Die katholischen Stände traten bald darauf zur Liga zusammen. — In Böhmen sollte es endlich zum lang befürchteten ernstlichen Bruche kommen. Die meist evangelischen Stände Böhmens (der Adel und die Bürger der königlichen Städte) hatten vom Kaiser in dem sogenannten Majestätsbries das Recht freier Religionsübung erhalten. Als nun der Erzbischof von Prag eine zu Klostergrab (bei Teplitz) erbaute evangelische Kirche niederreißen ließ und der Abt von Braunau (an der Grenze der Grafschaft Glatz) den Weiterbau einer solchen untersagte, da beschwerten sich die böhmischen Stände bei dem Kaiser. Dieser antwortete ungnädig. Man glaubte, hieran seien die beiden kaiserlichen Räte, Martinitz und Slavata, schuld. Ein erregter Haufe zog, geführt vom Grafen Thurn, auf das Prager Schloß und warf nach heftigem Wortwechsel dieselben samt ihrem Geheimschreiber zum Fenster hinaus. Diese That führte zum Aufstande itiib zum Abfalle vom Kaiser. 2. Der Krieg in Böhmen, in der'pfalz und in Niedersachsen. (1618—1629.) Die Böhmen erklärten Ferdinand Ii. von Steiermark, der Herzog von Österreich, König von Böhmen und deutscher Kaiser geworden war, für abgesetzt und wählten Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der Union, zum Könige. Zwar drangen zweimal böhmische Heere bis Wien vor; doch, als der Kaiser sich mit Maximilian von Bayern, dem Führer der Liga verband, wandte sich ihm das Glück zu. Friedrich feierte indes frohe Feste in Prag und versäumte es, sich zum ernsten Kampfe zu rüsten. Im Jahre 1620 rückte das Heer der Liga unter Tilly vor Prag und schlug hier am Weißen Berge das Heer Friedrichs, das Ernst von Mansfeld führte. Friedrich, spott- weise der Winterkönig genannt, floh, völlig verzagend, nach Holland. Er wurde geächtet und seiner Kurwürde verlustig erklärt. Ferdinand zerschnitt selbst den Majestätsbrief, ließ die Führer der Evangelischen hinrichten und trieb die Be- wohner, die nicht katholisch werden wollten, aus dem Lande, es waren 30000 Fanlilien. — Auch im übrigen Deutschland unterwarf der Kaiser alle seine Gegner. Tilly schlug bei Wimpfen den Markgrafen von Baden und bei Höchst den wilden Christian von Braunschwcig. — In Niederdentschland widerstanden die Protestanten länger. An ihrer Spitze stand der Dänenkönig Christian Iv., der auch deutsche Gebiete inne
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