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1. Stoffe für den Unterricht in den Realien - S. 65

1886 - Breslau : Hirt
§ 33. Die Befreiungskriege. 65 stählte durch seine Turnerei die Kräfte von jung und ult und nährte glühenden Franzosenhaß in den Herzen seiner Freunde. 6. Krankheit und Tod der Königin Luise. Mit herzlicher Freude nahm die Königin Luise dieses Erwachen des Volksgeistes wahr; den Frei- heitstag aber sollte sie nicht mehr erleben. Der Gram um des Vaterlandes Not und die Anstrengungen jener Flucht hatten den Keim zu ernster Krankheit in sie gelegt. Im Sommer 1810 reiste sie zu ihrem Vater nach Strelitz. Ein böses Fieber überfiel sie hier; der König kam mit seinen beiden ältesten Söhnen noch zu rechter Feit an, um ihr die Augen zuzudrücken, „seines Lebens Sterne, die ihm ans seiner dunklen Bahn so treu geleuchtet". (19. Juli.) Mit dem tief- gebeugten Könige trauerte sein Volk, ja ganz Deutschland um die edelste der Frauen. Der Leichnam der unvergeßlichen Königin wurde zu Charlottenbnrg in einer prachtvollen Ruhestätte, dem Mausoleum, beigesetzt. 7. Napoleon stand zu dieser Zeit auf der Höhe seiner Macht.. Österreich hatte sich 1809 noch einmal erhoben und bei Aspern über Napoleon gesiegt, war aber bald darauf bei Wagram völlig unterlegen. Wiederum wurden große Gebiete von Österreich losgerissen, und sein Kaiser mußte seine Tochter Napoleon zur Gemahlin geben. — Auch einzelne Volkserhebungen vermochte Napoleon zu bezwingen, so die der Tiroler unter Andreas Hofers Führung, der zu Mantua erschossen ward (Mosen: Andreas Hofer). In Nord- deutschland erhob sich eine Freischar unter dem Major von Schill, der aber in Stralsund den Heldentod fand, während 11 seiner Offiziere zu Wesel erschossen wurden. (Die Opfer zu Wesel v. Schmidt.) In willkürlichster Weise herrschte Napoleon fast in ganz Europa; er vernichtete alte Staaten und verleibte sie Frankreich ein oder gab sie seinen Verwandten, so seinem Bruder Jerome das Königreich Westfalen. Nur die englische Flotte hatte verschiedene Male die französische besiegt. Aber selbst der russische Kaiser hatte zu Erfurt mit Napoleon Freundschaft geschlossen und die Kontinental- sperre auch in seinem Reiche eingeführt, < 83. Die Befreiungskriege. 1. *Zng nach Rußland. Aber von langer Dauer war Rußlands 'Freundschaft mit Napoleon nicht. Kaiser Alexander empfand es als eine per- sönliche Beleidigung, daß auch sein Schwager, der Herzog von Oldenburg, von Napoleon entthront wurde. Er hob darum die Handelssperre gegen England mtf. 'i afür wollte Napoleon Rußland strafen und zog mit einem Heere von j2 Million Streiter, zu dem auch Preußen und Österreich hatte Truppen stellen müssen, im Frühling 1812 nach dem fernen Osten. In zwei blutigen Schlachten wurden die Russen geschlagen; aber auf ihrem Rückzüge verwüsteten sie ihr eigenes Land, so daß Napoleons Heer schon jetzt großen Mangel litt. Endlich war Moskau, die ehrwürdige Hauptstadt Rußlands, erreicht. Hier hofften die ermatteten Krieger Erholung zu finden; von hier ans gedachte der stolze Eroberer dem russischen Kaiser den Frieden vorschreiben zu können. Aber hier sollte ihn die göttliche Gerechtigkeit ereilen. Der russische Statt- halter ließ, nachdem fast alle Bewohner geflohen waren, die prächtige Stadt anzünden, um den Franzosen das Überwintern in derselben unmöglich zu «lachen. Kaiser Alexander tvies alle Friedensvorschläge Napoleons zurück, und so sah sich dieser gezwungen, Ende Oktober den Rückzug durch das gänz- lich ansgesogene Land anzutreten. Ungewöhnlich früh und furchtbar streng trat der Winter ein. Hunger und Frost hielten eine furchtbare Ernte im F. Hirts Rralirnl'iich. Nr. 5. 5
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