Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Nr. 16 - S. 48

1908 - Breslau : Hirt
48 § 25. Die ersten Hohenzollern in der Mark. teilung der Abgaben. (Landbuch der Marken.) Bei seinem Tode erhielt sein zweiter Sohn Sigismund die Mark. Dieser war auch König von Ungarn und kümmerte sich nicht um Brandenburg. Da er zu seinem Hofhalte viel Geld brauchte, so verpfändete er die Mark an seinen Vetter Jobst von Mähren. Der kam alljährlich nur einmal in das Land, um die Abgaben in Empfang zu nehmen. Um sich die aussätzigen Ritter geneigt zu machen, setzte er die trotzigsten derselben, Dietrich und Hans von Quitzow, zu Statt- haltern ein. Jetzt wurde das Elend im Lande noch größer als zu der Zeit der Bayern. Die Regenten des Landes waren die ärgsten Räuber, die, mit anderen Rittern im Bunde, die Bürger und Bauern beraubten und miß- handelten. Weder das Korn auf dem Halm, noch das Vieh auf der Weide oder im Stalle war vor den beutegierigen Raubrittern sicher. Die Waren- züge des Kaufmanns wurden auf offener Straße ausgeraubt, und er selbst ins Burgverlies gesperrt, bis er ein hohes Lösegeld zahlte. Endlich starb 1411 Jobst, und Sigismund übertrug die Verwaltung des unglücklichen Landes seinem weisen und treuen Freunde, dem Burggrafen Friedrich von Hohenzollern. § 25. Die ersten Hohenzollern in -er Mark. 1. Abstammung. Im Schwabenland zwischen Neckar und Donau unweit des Hohenstaufen steht noch hente die Stammburg der Hohen- zollern. Die Hohenstaufen verliehen ihnen die Burggrafschaft zu Nürnberg. Als Burggrafen hatten die Hohenzollern des Kaisers Güter zu verwalten und waren an seiner Stelle die Richter und Kriegsherren in jenen Gebieten. Durch ihre Kaisertreue, Klugheit und Sparsamkeit vergrößerten sie ihr Be- sitztum, so daß sie Karl Iv. zu uumittelbaren Reichsfürsten erhob. Burg- graf Friedrich Vi. war ein kluger und starker Mann. Ihm verdankte Sigis- mund die Kaiserkrone. Da Friedrich außerdem über reiche Geldmittel verfügen konnte, so schien er dem Kaiser der rechte Mann zu sein, dem heimgesuchten Brandenburg wieder aufzuhelfen. 2. Friedrich wurde 1411 Statthalter in der Mark. Die Städte begrüßten ihn freudig. Aber die Ritter, an ihrer Spitze die Quitzows, spotteten über den „Nürnberger Tand" und meinten: „Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen von Nürnberg regne, so wollen wir in der Mark doch keinen aufkommen lassen." Friedrich gewann ihrer viele durch Güte für sich, aber gegen die Widerspenstigen übte er eiserne Strenge. Er be- lagerte die Quitzows in dem festen Schlosse zu Friesack und zerstörte die festen Mauern mit den vierundzwanzigpfündigen Kugeln einer Donner- büchse, die man „faule Grete" nannte, weil sie so schwer fortzubringen war. Nun mußten die Unholde fliehen oder sich ergeben, Ruhe und Sicher- heit kehrten bald wieder ein. Belehnung. Friedrich hatte zur Herstellung der Ordnung in der Mark viel Geld gebraucht. Der immer geldarme Kaiser konnte ihm das- selbe nicht erstatten, darum trat er Friedrich 1415 die Mark mit der Kur- würde als erblichen Besitz ab. — 1417 fand in Konstanz die feierliche
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer