1908 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Paust, J. G., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Steinweller, F.
- Hrsg.: Nowack, Hugo
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Die wichtigsten Gesteins- oder Felsarten. — Das Wichtigste aus der organ. Chemie. 81
entstehen die mannigfaltigen Formen, in den Alpen Hörner, Grate, Zinken
genannt.
§ 94. Der Porphyr ist nächst dem Granit das am häufigsten vor-
kommende vulkanische Gestein. Er besteht aus einer roten Grundmasse, in
welcher vereinzelt Körner von Quarz und Feldspat oder von anderen ein-
fachen Mineralien eingemengt liegen. Er wird zu Straßen- und Bau-
steinen, zu Denkmälern, Säulen, Tischplatten, Vasen usw. verarbeitet; be-
sonders benutzt man dazu den Feldspatporphyr, welcher eine schöne Politur
annimmt.
§ 95. Der Basalt hat eine schwarze, grau- oder braunschwarze Farbe
und erscheint als einfaches Mineral, da sich seine Bestandteile: Feldspat,
Magneteisenerz u. a. mit dem bloßen Auge nicht erkennen lassen. Er zeichnet
sich durch Festigkeit, Härte und Schwere vor andern gemengten Mineralien
aus; trotzdem verwittert er sehr leicht. Der Basalt findet sich in einzelnen
Bergen, die meist kegelförmige Gestalt haben (im Siebengebirge, in der Eifel,
in Böhmen, im Riesengebirge), und zeigt oft die Gestalt von 3—6 fettigen
Säulen, die senkrecht neben- und übereinander stehen (Fingalshöhle auf
Staffa). Der Basalt liefert gutes Material zu Wegebauten; der verwitterte
Basalt gibt einen fruchtbaren Boden.
§ 96. Der Tonschiefer ist ein Gemenge aus Quarz, Glimmer und
Feldspat und bildet ganze Gebirgsmassen, die häufig Versteinerungen ein-
schließen. Man unterscheidet folgende Arten:
Dach schiefer, zum Decken der Häuser und zur Bekleidung der Wände;
Tafelschiefer, aus welchem die Schiefertafeln hergestellt werden; Griffel-
schiefer, weich, dient zum Schreiben, zerspringt beim Zerschlagen in lang-
stengelige Stücke (bei Sonneberg in Thüringen); Zeichenschiefer oder
schwarze Kreide, enthält Kohlenstoff, ist milder und weicher als der Griffel-
schiefer und dient zum Zeichnen; Wetzschiefer, graugelb, enthält mehr
Quarz, ist deshalb hart und wird zu Wetz- und Schleifsteinen benutzt.
§ 97. Der Sandstein gehört zu den bekanntesten und wertvollsten Ge-
steinen. Er eignet sich vorzüglich zu Bausteinen, da er sich mit Hammer
und Meißel leicht bearbeiten läßt. Die feinkörnigen Sandsteine liefern das
Material für viele Bildhauerarbeiten, die gröberen Arten werden zu Schleif-
und Mühlsteinen, Säulen, Krippen usw. verarbeitet. Der Sandstein besteht
aus runden oder eckigen Quarzkörnern, die durch Ton, Kalk, Mergel oder
Eisenoxyd zusammengekittet sind. Der Sandstein kommt häufig in säulen-
oder quaderförmigen Massen, als Qnadersandstein vor, z. B. im Elbsand-
steingebirge. Er ist weiß, gelb, bräunlich oder rot.
Der Sand gehört zu den sogenannten losen Gesteinen. Er besteht aus
losen Körnern von Quarz, die mit Feldspat-, Ton- und Glimmerteilchen
gemengt find. Er ist weiß, grau oder gelb und findet mancherlei Ver-
wendung. Grobkörniger Sand heißt Kies.
Das Wichtigste aus der organischen Chemie.
§ 98. Die wichtigsten Nahrungs- und Genußmittel. Der Mensch
nimmt seine Nahrung aus allen drei Naturreichen.
Diejenigen Stoffe, welche zur Erhaltung des Lebens und zum Wachs-
F. Hlrts Nealienbuch. Nr. 8. et