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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 30

1909 - Leipzig : Hirt
30 Das Mittelalter. 50. der die Marken, die stete Kriegsbereitschaft erforderten, waren Markgrafen mit erhhter Gewalt gesetzt. Zur Beaufsichtigung der Grafen, der Krongter, berhaupt aller Einrichtungen des Staates und der Kirche, dienten weltliche und geistliche Knigsboten, die in Karls Austrage das Land bereisten. Unter den Hofmtern war das wichtigste das des Pfalzgrafen, der den Kaiser in der Ausbung der hheren Gerichtsbarkeit vertrat. 3. Karls Sorge fr den Wohlstand. Zu den Lieblingsbeschftigungen des groen Kaifers gehrte die Landwirtschast. Aus seinen Gtern lie er Musterwirtschaften einrichten und gab selbst genaue Vorschriften der alle Einzelheiten.^) Um die Ausbreitung des Ackerbaues zu erleichtern, lie er Wlder und Einden urbar machen. Dem Handel ntzte er durch Einfhrung einheitlicher Mnzen*) und durch Anlegung von Land-straen. 4. Leben und Bildung. Der Kaiser hatte seine Hofhaltung in einer der Pfalzen (d. h. Palste), die er an verschiedenen Orten bauen lie. Am liebsten hielt er sich in Aachen auf, wo noch die von ihm erbaute Pfalzkapelle als ein Teil des Mnsters erhalten ist. Der Hos des Kaisers bot ein buntes, wechselvolles Bild. Vornehme aus allen Teilen des Reiches kamen, dem mchtigen Herrscher zu huldigen; braune Araber aus Bagdad, die Geschenke von Harun al Raschid brachten (darunter einen Elefanten und eine Wasseruhr), trafen dort rmische Mnche, die lateinische Verse zum Lobe des Kaisers dichteten; der Sachse begrte den Langobarden, der Slawe den Awaren. Ein glnzendes Schauspiel war es, wenn der Kaiser, der seinem Beinamen der Groe" schon uerlich durch seine stattliche Erscheinung Ehre machte, mit seinen Shnen, Tchtern16) und Hofleuten auf die Jagd ritt, unter dem Getn der klffenden Meute und der schmetternden Hrner. Ein gemtliches Bild war es, wenn an der Tafel das Wildbret, am Spiee gebraten, aufgetragen wurde und dazu ein Schriftkundiger aus einem Geschichtsbuch oder einer Sagendichtung vorlas oder eine der Tchter des Kaisers zur Harse sang. Karl selbst war vor allen mig in Speise und Trank und einfach in der Kleidung; er trug fast nur frnkische Kleidung (vgl. Bild 3740), die seine Tchter selbst gesponnen und gewebt hatten. Die Gelehrten am Hofe bildeten mit der kaiserlichen Familie ein wissenschaftliches Krnzchen. Zu ihnen gehrte der Geschichtschreiber Einhard, der das Leben Karls des Groen" in lateinischer Sprache geschrieben hat. Der Vorsteher des Krnzchens war der Angelsachse Alkuin, Karls Ratgeber in kirchlichen und weltlichen Dingen, Leiter des gesamten Schulwesens und besonders der Musterschule am kaiser- *) Mittelalterliche Mnzen zeigt Bild 36.
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