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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 79 gesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Kse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und be-reitet werde. . . . Ein jeder Amtmann liefere Jahr fr Jahr zu Weihnachten uns ein Verzeichnis von all unserem Gute und Ertrage . . . und zwar alles getrennt voneinander und wohl geordnet, da wir imstande sind, zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben." 16) Die Erziehung seiner Kinder richtete er so ein, da Shne wie Tchter zuerst in den Wissenschaften unterrichtet wurden, auf deren Erlernung auch er selbst seinen Flei verwandte. Dann muten die Shne, sobald es nur das Alter erlaubte, nach der Sitte der Franken reiten, sich in den Waffen und auf der Jagd den, die Tchter aber sich mit Wollarbeit abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschftigen, damit sie sich nicht an Miggang gewhnten, und lie sie anleiten zu jeder Zucht. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise; seine Shne ritten ihm zur Seite, seine Tchter folgten ihm . . . und eine Schar von Leibwchtern war zu ihrer Beschtzung bestellt." (Einhard.) 17) Da rief er das ganze Volk zusammen und sprach zu ihm folgendermaen: Von welchen Gefahren euer Reich, das frher in allen seinen Teilen in Ver- wirrung war, jetzt befreit ist, wit ihr alle recht gut, die ihr durch innere Fehden und auswrtige Kriege so oft geschdigt wurdet. Ihr seht es geeinigt, die Barbaren (Slawen) besiegt und der Knechtschaft unterworfen. Eins bleibt uns noch zu tun brig: da wir gegen die gemeinsamen Feinde, die Awaren (Ungarn), wie ein Mann aufstehen. Bis hieher habe ich euch beraubt, um ihre Schatzkammer zu fllen. Nunmehr sehe ich mich vor der Notwendigkeit, die Kirchen und deren Diener zu plndern, da uns auer dem nackten Leben nichts an Geld (und Gut) geblieben ist. Erwgt deshalb, was wir in dieser Sache tun mssen. Soll ich den Schatz, der dem himmlischen Dienste geweiht ist, hinwegnehmen und den Feinden Gottes geben? Oder soll ich nicht lieber der Verehrung Gottes des irdischen Reichtums Ehre zuwenden, damit wir uns von dem erlsen lassen, der wahrhaft sowohl unser Schpfer als Er-lser ist? Auf diese Rede hin erhob das Volk seine Stimme zum Himmel und rief, sie begehrten auf alle Weise, von Gott, dem lebendigen und wahren, erlst zu werden----Ihre Hilfe gegen das wilde Volk sagten sie dem Könige zu und bekrftigten den Vertrag, indem sie die rechte Hand zum Himmel aufhoben." (Widukind.) 18) Ein deutscher Bischof, Liutprand, erzhlt, er habe als Gesandter dem byzantinischen Kaiser folgendes ins Gesicht gesagt: Romulus hat Rom mit schlechtem Gesindel gegrndet und dieses Rmer genannt. Solcher edlen Abkunft sind die, die chr die Herren der Welt nennt, die wir aber, d. h. die Langobarden, Sachsen, Franken, Lothringer, Bayern, Schwaben und Burgunder, so tief verachten, da wir im Zorn gegen unsere Feinde kein anderes Schimpfwort kennen als du Rmer." 19) Die Achtformel hat Uhland in folgende Verse gebracht: Vom Frieden setz' ich dich in den Unfrieden, Dein Lehen teil' ich hin, woher es rhrt, Dein eigen Gut gestatt' ich deinen Erben, Erlaube mnniglich dein Leib und Leben, Dein Fleisch geb' ich dem Tier im Walde preis, Dem Vogel in der Lust, dem Fisch im Wasser. Ich weise dich hinaus in die vier Straen Der Welt, und wo der Freie wie der Knecht Fried' und Geleit hat, sollst du keines haben. Und wie ich diesen Handschuh von mir werfe, Wie dieser Handschuh wird zertreten werden, Sollst du verworfen und zertreten sein."
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