1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
12 Die Staaten des Deutschen Reiches. — Die Ostsee n. die deutsche Ostseeküste. §§ 11—12.
und Odenwald, im W. von den Vogesen und der Haardt eingeschlossen.
Der mittlere Teil von Deutschland enthält meistens Gebirgsland. Die be-
kanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten, das Erzgebirge,
das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, der Harz, der Teutoburger Wald,
das Rheinische Schiefergebirge. Norddeutschland bildet eine weite Tiefebene,
die im W. schmal ist und tiach O. immer breiter wird. Sie wird von
zwei Landrücken durchzogen. Der nördl. läuft an der Ostsee hin und
endigt in Jütland; er ist mit vielen Seen bedeckt. Der südl. bildet die
Grenze zwischen Schlesien und Polen, zieht sich von hier nach N.w. hin
und endigt in der Lüneburger Heide. — c. Die Hauptströme Deutschlands
sind: die Donau, der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel,
der Pregel, die Memel. — ä. Klima. Süddeutschland müßte infolge der
südl. Lage ein wärmeres Klima haben als Norddeutschland. Aber da es
höher liegt, ist die Temperatur in ganz Deutschland ziemlich gleichmäßig.
In den höheren Gebirgen Mitteldeutschlands, sowie in den Alpengegenden
ist es natürlich rauher. Am rauhesten ist das Klima in Ostpreußen, am
mildesten in der Oberrheinischen Tiefebene. Der W. ist wegen der Nähe
des Meeres etwas wärmer, der O. ist kälter wegen der rauhen N.o.-Winde,
welche von Rußland herwehen. Niederschläge (Regen, Schnee) finden in
allen Jahreszeiten statt; sie sind im W. stärker als im O., desgleichen in
den gebirgigen Gegenden stärker als in der Ebene. Die Hauptregenzeit ist
der Sommer. — e. Pflanzendecke. In ganz Deutschland gedeihen Laub-
wälder; nur die Buche kommt im nördl. Teile Ostpreußens nicht mehr fort.
Der Wein reicht noch bis Grünberg in Schlesien, d. i. so weit nach Norden,
wie in keinem andern Lande der Erde. Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Kar-
toffeln und Zuckerrüben sind unsere wichtigsten Feldfrüchte. — k. Politisches.
Das Deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Ausdehnung besteht seit 1871.
Es umfaßt 25 Staaten und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der bedeu-
tendste Staat ist das Königreich Preußen, welches aus 12 Provinzen und
dem Rgbz. Hohenzollern in Süddentschland besteht. Der König von Preußen
ist zugleich deutscher Kaiser.
§11. Die Staaten des Deutschen Weiches. 4 Königreiche: Preußen, Sachsen,
Bayern, Württemberg. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklen-
burg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar. 5 Herzogtümer: Braunschweig,
Anhalt, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen. 7 Fürsten-
tümer: Schwarzburg-Sondershansen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß ältere Linie,
Reuß jüngere Linie, Waldcck, Lippe, Schaumburg-Lippe. 3 Freie Städte: Hamburg,
Lübeck, Bremen. Das unmittelbare Reichsland Elsaß-Lothringen.
*§ 12. pic Hst sec und die deutsche Hflseeküste. a. Die Ostsee, ein
Binnenmeer, bildet mehrere Busen: den Bottnischen, Finnischen und
Rigaischen Meerbusen und die Danziger Bucht. Sie steht durch den
Sund, Großen und Kleinen Belt mit der Nordsee in Verbindung.
Die schwedische Ostseeküste ist felsig und hat viel gute Häfen, die preußische
ist flach, sandig nnb hat keine guten Häfen. Die Tiefe der Ostsee ist gering
(durchschnittlich 60 m). Das Wasser ist kalter als das des Ozeans, weil