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1. Nr. 22 - S. 22

1904 - Breslau : Hirt
22 Die Saale. — Der Thüringer Wald und der Harz. 88 28-29. berühmtesten preußischen Helden Denkmäler gesetzt, so Blücher, Scharnhorst, Gneisenau u. a. — Der Verkehr ist ein äußerst lebhafter und wird durch die neuerbaute Stadtbahn noch erhöht. Eisenbahnen gehen nach allen Richtungen von Berlin ans, und so ist Berlin der Mittelpunkt des Schienennetzes von Mitteleuropa geworden. Unterhalb Berlin an der Spree liegt Charlottenburg, im Park des Königl. Schlosses das Mausoleum, in dem Friedrich Wilhelm Iii. und seine Gemahlin Luise, sowie Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Augusta ruhen. Spandau mit großer Gewehr- fabrik. Potsdam, 60000 E., 2. Residenz der Könige von Preußen. Es ist umgeben von prinzlichen und königlichen Schlössern und Gärten, z. B. Sanssouci und Babelsberg. Brandenburg, die älteste Stadt der Mark. Rathenow, durch Anfertigung von Brillen u. a. optischen Instrumenten bekannt. Frankfurt a. O., Handel, Schiffahrt. Küstrin, starke Festg. an der Oder und Warthe. Landsberg a. d. Warthe, Handel mit Getreide und Wolle. Eberswalde, Forst-Akademie. Prenzlan, in der Uckermark, Getreidehandel. Neu-Rnppin, Bilderbogen. — Schlachtplätze sind: Fehrbellin (1675), Großbeeren und Dennewitz (1813), Zorndorf bei Küstrin (1758) und Kunersdorf bei Frankfurt (1759). *§ 28. pte Saale kommt vom Fichtelgebirge. In Thüringen fließt sie in einem schonen Tale dahin, bei Jena vorbei. Von den Höhen zu beiden Seiten schauen Burgen imb Burgruinen in das Saaltal hinab, wo sich Wiesen, Getreidefelder, Obst- und Gemüsegärten ausbreiten. Zwischen Naumburg und Halle sind die Bergabhänge, welche Mittags- sonne haben, mit Weinreben bedeckt. In der Provinz Sachsen wird das Saaltal allmählich breiter, zuletzt fließt der Fluß in der Ebene dahin. In der Provinz Sachsen liegen an der Saale: Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Halle. Die Saale nimmt l. die Unstrut und Bode, r. die Weiße Elster mit der Pleiße ans. An der Vereinigung der Weißen Elster mit der Pleiße liegt die große Handelsstadt Leipzig. *§ 29. Per Mnringer Wald und der Karz. a. Der Thüringer Wald, ein Kammgebirge, zieht sich von S.o. nach N.w. hin. Über den Rücken desselben läuft der Rennsteig, ein uralter Grenzweg zwischen Thü- ringen und Franken. Das Gebirge, mit schönen Buchenwäldern bestanden, ist eins der lieblichsten Gebirge Deutschlands. Der besuchteste Berg ist der Jnselsberg; die höchsten Berge sind der Beerberg und Schneekopf (1000 m). Das Gebirge ist stark bewohnt. Die Bewohner schnitzen aus Holz allerlei Geräte, besonders Spielsachen, so in Sonneberg. Andere sieden Teer und Pech, füllen und flößen Holz, arbeiten in Glashütten, holen Erze aus den Schachten, schmieden Eisen, machen Eisen- und Stahl- waren (Suhl und Schmalkalden), brechen Schiefer aus den Bergen, ver- fertigen Schiefertafeln und Schieferstifte. Am N.w.-Ende des Thüringer Waldes liegt Eisenach, nahe dabei die Wartburg. d. Der Harz zieht sich zwischen der unteren Saale und der Leine von S.o. nach N.w. hin. Der höchste Berg ist der Brocken, 1100 m hoch. Aus seinem breiten Gipfel steht ein auch im Winter bewohntes Gasthaus. N.w. vom Brocken liegt der Oberharz, meist mit Nadelholz bestanden, zum Teil kahl. S.ö. vom Brocken liegt der Unterharz; er ist niedriger als der Oberharz und mit Laubholz bestanden. Das schönste Tal des Unterharzes ist das der Bode (Roßtrappe, Hexentanzplatz). Der Harz ist reich an Erzen, besonders an Eisen-, Silber- und Kupfererzen; darum treiben die Bewohner
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