1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Arabien.
§§ 81-82.
Samaria (in der Mitte) und Judäa (im ©.). Galiläa ist ein grasreiches
Hochland; es trügt den Kleinen Hermon und den Berg Tabor. In
Samaria liegt das Gebirge Ephraim mit den Bergen Ebal und Garizim.
Vom Gebirge Ephraim zieht sich nach N.w. der höhlenreiche, schön be-
waldete Gebirgszug des Karmel bis ins Meer. Nördlich von diesem
liegt die Ebene Jesreel, in welcher der Kison zum Mittell. Meere fließt.
In: S.o. wird diese Ebene vom Gebirge Gilboa begrenzt. Mit dem
Gebirge Ephraim hängt im S. das an Höhlen reiche Gebirge Inda zu-
sammen. Einzelne Teile dieses Hochlandes sind grasreiche, aber unbewohnte
und unangebaute Flächen, Wüsten genannt (z. B. Wiiste Siph und Engeddi).
Am Mittelmeer zieht sich eine sehr fruchtbare Tiefebene hin, die nach S.
immer breiter wird (Ebene Saron und Sephela). — e. Das Ostjordan-
land bildet im nördl. Teile eine Hochebene, welche Spuren ehemaliger
vulkanischer Tätigkeit zeigt. Das Gebirge Hauran im O. dieser Hochebene
trägt hohe Basaltkegel. Südt. vom Hieromax zieht sich das Gebirge
Gilead hin, das reich an Höhlen und Klüften ist. In der Nähe des
Toten Meeres liegt das Gebirge Pisga mit dem Berge Nebo und weiter
im S. das Gebirge Abarim. — f. Josna und die andern Kundschafter
schildern Palästina als das Land, wo Milch und Honig fließt; es muß
demnach früher sehr fruchtbar gewesen sein. Die dichteste Bevölkerung
hatte es unter David und Salomo. Gegenwärtig aber ist es mit Aus-
nahme der Küste verödet und entvölkert, selbst in seinen fruchtbaren, Teilen,
wie der Ebene von Jericho; doch gibt es Orangen-, Granaten-, Öl- und
Feigenbäume, Wein und Dattelpalmen. Jetzt hat es etwa 1 Mill. E., die
der Mehrzahl nach Araber, demnächst Juden sind.
g. Städte Palästinas: Jerusalem, auf mehreren Bergen erbaut, von etwas über
00000 Mohammedanern, Juden und Christen bewohnt. Im O. der Stadt fließt der
Bach Kidron. Auf dem Berge Moriah erhob sich einst der Tempel, jetzt steht hier eine
prächtige Moschee. Auf dem Berge Akra befindet sich die Kirche des heiligen Grabes,
die von Christen aller Völker und Konfessionen verehrt wird. Östlich von Jerusalem liegt
der Ölberg. Auf dem Gipfel desselben steht die Himmelfahrtskirche. Am Westfuße des
Ölbergs liegt Gethsemane mit uralten Ölbäumen. Bethlehem, 7000 E., ein freund-
licher Flecken, mit einer prächtigen Kirche an der Gebnrtsstätte des Heilandes. Die jetzigen
Bewohner sind fast sämtlich Christen. Hebron, 8000 E. Von den Philisterstädten hat
sich Gaza am besten erhalten. Jafa, jetzt die wichtigste Handelsstadt an der Küste.
Sichern (jetzt Näbulns) zwischen den Bergen Ebal und Garizim. Nazareth, ein
kleines Städtchen mit einer schönen Kirche. Kana, Nain, Samaria, Jericho sind
nur noch als Dörfer vorhanden. Kap er na um liegt in Trümmern. Akka (im Alter-
tum Akko oder Ptolemais), einst starke Festung an der Nordgrenze von Palästina.
Aufgaben. 1. Weiche Orte Palästinas stnd dir fönst noch aus der Gibt. Geschichte
bekannt? 2. Weiche geschichtlichen Tatsachen knüpfen sich an Jerusalem, Bethlehem,
Jericho, Rain, Gana, Gapernaum? 3. Woran erinnert dich der tsterg Nebo, das Ge-
birge Garmel, die Cbene Jesreel?
§ 82. Arabien (fast sechsmal so groß als das Deutsche Reich), eine
wasserarme Hochebene (1300 m hoch). Etwa 4/5 des Landes sind zum An-
bau nicht geeignet, denn sie bilden Wüsten, die nur zur Regenzeit etwas
Gras hervorbringen und dann von Nomaden mit ihren Viehherden durch-