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1. Nr. 22 - S. 19

1904 - Breslau : Hirt
§ 14. Friedrich Barbarossa und die Hohenstaufen. 19 fehlten Lebensmittel, Wasser und auch Holz zu den damals üblichen turm- artigen Belagerungsmaschinen. Gottfried von Bouillon war einer der ersten, die von einem Belagerungsturm aus die Mauern der Stadt be- traten. Die Kreuzfahrer drängten unaufhaltsam nach, Jerusalem ward ge- nommen. Das Schwert der Christen wütete gleich furchtbar unter Sara- zenen wie Juden. Gottfried nahm an dem Würgen nicht teil, sondern ging barfuß im wollenen Bußgewande nach der Kirche des heiligen Grabes und betete. Endlich wurden auch die anderen Kreuzfahrer des Mordens müde und zogen, Büßlieder singend, zu den heiligen Stätten. Man wählte den edlen Gottfried als den Würdigsten zum Könige von Jerusalem, aber in seinem frommen Sinn wollte er da nicht die goldene Krone tragen, wo sein Erlöser die Dornenkrone getragen hatte. Er nannte sich Beschützer des heiligen Grabes. Doch schon im nächsten Jahre starb er. Sein Bruder nahm den Königstitel an. 4. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Trotzdem in den nächsten zwei Jahrhunderten noch sechs Kreuzzüge unternommen wurden, bei denen über sechs Millionen Menschen des Abendlandes umkamen, so konnten die Christen das Heilige Land doch nicht behaupten. Die Tapferkeit der Türken, die Uneinigkeit der christlichen Heerführer und das Klima waren schuld daran. 1291 fiel Akko, die letzte Besitzung der Christen, in die Hände der Türken. — Durch die Kreuzzüge wurde die Macht der Päpste ungeheuer gesteigert. Das Rittertum kam zur vollsten Entwickelung. Den größten Vorteil hatten die Städte, denn der Handel ward belebt, und die Gewerbe erhielten mancherlei Anregung zur Weiterentwickelung. — Der leibeigene Bauer wurde frei, wenn er an einem Krenzzuge teilnahm. Die Dichtung und namentlich die Sage erhielten reichen Stoff. Die Völker des Abendlandes lernten neue Länder, fremde Völker mit fremder Sprache und Sitte, ihnen bis dahin unbekannte Pflanzen und Tiere kennen, und so wurde auch die Wissenschaft gefördert. § 14. Friedrich Barbarossa (1152—1190) und die Hohenstaufen. 1. Nach dem Tode Heinrichs V. wühlten die deutschen Fürsten Lothar von Sachsen zum Kaiser, der im Jahre 1134 die Nordmark Albrecht dem Bären schenkte. Auf Lothar folgte Konrad Iii. aus dem Hause der Hohenstaufen. Dieses Geschlecht ward für seine Kaisertreue von den fränkischen Kaisern reich belohnt und war darum mächtig geworden. Konrad Iii. aber hatte einen mächtigen Gegner im Reich, der auch gern Kaiser geworden wäre, das war Heinrich der Stolze aus dem Hause der Welfen. Mit diesem Geschlecht hielten es meist die Päpste. Die Freunde der Hohen- staufen nannten sich nach einem Stammgut dieses Geschlechtes: Waiblinger (Ghibellinen) und die Anhänger der Welfen und der Päpste: Welfen. — Schon zu Konrads 111. Zeit brach zwischen diesen Parteien Kampf aus. In diesem belagerte einst der Kaiser die Stadt Weinsberg in Schwaben, die ein Oheim Heinrichs des Stolzen verteidigte. Hier erscholl das erstemal 2*
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