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1. Nr. 22 - S. 75

1904 - Breslau : Hirt
33. Die Befreiungskriege. 75 Begeisterung durch die herrlichen Freiheitsgesünge eines Arndt, Körner und Schenkendorf. — Auch Schillers Drama „Wilhelm Dell" half die Begeisterung schüren. Von der herrschenden Stimmung zeugen Rückerts „Geharnischte Sonette" und „Des Sängers Fluch" von Uhland. 3. Im Mai 1813 rückte Napoleon mit einem schnell zusammengerafften großen Heere in Sachsen ein. Die verbündeten Preußen und Russen griffen ihn am 2. Mai bei Großgörschen und Lützen an. Trotz der größten Tapferkeit des jungen preußischen Heeres unter des alten Blüchers Führung behauptete Napoleon das Schlachtfeld. Aber den Mut hatten die Preußen nicht verloren. Hier empfing Scharnhorst die Todeswunde, an der er in Prag starb. (Schenkendorf: Auf Scharnhorsts Tod.) Auch in der nächsten Schlacht, bei Bautzen, wurden die Verbündeten zum Rückzüge genötigt; doch war auch jetzt ihr Mut ungebrochen, und Napoleon mußte anerkennen, daß dies nicht mehr „die Preußen von Jena" seien. 4. Ein Waffenstillstand war beiden Parteien willkommen und wurde darum abgeschlossen. Während desselben traten Österreich, England und Schweden dem Bunde zwischen Rußland und Preußen bei. In drei ge- waltigen Heerhaufen standen die Verbündeten Napoleon gegenüber: die Hauptarmee in Böhmen unter Schwarzenbergs Befehl, die Schle- sische Armee hinter der Katzbach unter Blücher und die Nordarmee unter dem Oberbefehle des schwedischen Kronprinzen bei Berlin, zusammen gegen 500000 Mann. 5. Siege der Verbündeten. Die Nordarmee kam zuerst zum Schlagen, denn Napoleon wollte Berlin erobern. Aber die preußische Landwehr unter Bülow trieb den überlegenen Feind bei Großbeeren am 23. August in die Flucht. Wenige Tage später, am 26. August, schlug Blücher den französischen General Macdonald an der Katzbach. Jener stand mit seinem Heere zwischen Jauer und Liegnitz und hatte sich für den 26. August einen Angriff auf die Franzosen vorgenommen. Da erhielt er die Nachricht, daß die Franzosen die Katzbach und die Wütende Neiße überschritten Hütten, um ihn anzugreifen. Schnell ließ Blücher seine Regimenter aufmarschieren und führte sie sodann mit dem Rufe in die Schlacht: „Nun habe ich genug Franzosen herüber. Vorwärts in Gottes Namen!" Strömender Regen hinderte das Gewehrfeuer. Mann kämpfte gegen Mann, und mit Bajonett und Gewehrkolben trieben Preußen und Russen voll Kampfeseifer die Fran- zosen in die Fluten der hochangeschwollenen Neiße. Mit seinem: „Vorwärts Kinder!" feuerte Blücher die Seinen zur Verfolgung des gänzlich zersprengten Feindes an. Erst am Bober ließ er halten. Seine Soldaten nannten ihn den „Marschall Vorwärts"; sein dankbarer König aber ernannte ihn zum Fürsten von Wahlstatt. An dem Tage der Schlacht an der Katzbach wurde die Hauptarmee bei Dresden von Napoleon geschlagen, so daß sie sich nach Böhmen zurück- ziehen mußte. Napoleon sandte seinen General Vandamme auf dem kürzesten Wege nach der böhmischen Grenze, um den Verbündeten den Rück- weg zu verlegen. Doch wurde dieser aufgehalten durch den Heldenmut der
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