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1. Nr. 22 - S. 13

1904 - Breslau : Hirt
Ii. Wald- und Heidepflanzen. 13 § 14. Das gemeine kriechende Astmoos ist das gemeinste Moos, das überall auf Baumrinden, an Steinen und Zäunen und auf dem Boden angetroffen wird. (Fig. 2.) Es wächst gesellig und bildet Rasen. Der verzweigte Stengel ist dicht mit sitzenden, lanzettlichen Blättern besetzt. Bei trockenem Wetter sind diese Blätter matt- grün gefärbt und liegen dicht am Stengel, bei feuchtem Wetter sangen sie begierig Wasser ans, werden schön grün und stehen vom Stengel ab. Aus dem Moosrasen erheben sich die dünnen, fingerlangen Spo- renträger. Die Früchte sind Kapseln oder Büchsen, die mit einem Deckel oder einer Haube versehen sind. In diesen Kapseln entwickeln sich die Sporen, aus denen später Astmoos, neue Moospflünzchen entstehen. Außer den fruchttragenden Moosstengeln erscheinen auch andere, die an der Spitze eine zierliche Blattrosette tragen. Die Moose kommen überall vor, am häufigsten an schattigen, feuchten Orten und in der kalten Zone. Sie wachsen in ausgedehnten polsterartigen Rasen an der Erde, an der Wetterseite der Baumstämme, auf Dächern, an Mauern und auf den Felsen der Gebirge. Sie schützen den Boden vor zu starker Austrocknung, vermehren den Humus und bereiten den Boden für höhere Gewächse vor. Getrocknet dienen sie als Streu und zu Polstern. Am wichtigsten sind die Torfmoose, die den Hauptbestandteil des Torfes ausmachen. Indem diese nach oben beständig fortwachsen, während die unteren Schichten absterben und vermodern, entstehen oft in kurzer Zeit bedeutende Torflager. § 15. Die Flechten. An Bäumen, Zäunen, und Steinen findet mau oft einen gelblichen, grünlichen oder grauen Überzug von blatt- oder lederartiger Beschaffenheit. Derselbe ist bei trockenem Wetter spröde und oft schwer von seiner Ünterlage zu trennen. Bei nassem Wetter erweicht er und,, läßt sich leicht abkratzen. Dieser Überzug besteht aus Flech- ten. Die Flechten sind Pilze, die auf gewissen Algen schmarotzen. Sie gehören zu den genügsamsten Pflan- zen; denn sie wachsen an nackten Felsen ebenso wie ans dem kahlen Boden und nehmen ihre Nahrung einzig und allein ans der Luft. Der untere Teil dient nur dazu, sie an die Unterlage zu befestigen. Sie werden in Rinden-, Stein- und Erd flechten eingeteilt. Die bekanntesten sind: die gemeine Schnssclflechte Fig. 3. , .«fr .V Lchüfselflechte (giß. 3), an Wänden und Brettern, mit schüsselförmigen Sporenbehältern ln) und lappenförmigen Lagern (b). Tie Renntierflechte überzieht die öden Flächen der Polarzone und gewährt den Renn- tieren ein nahrhaftes Futter. Das isländische Moos, auf den Gebirgen von Mittel-
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