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1. Nr. 22 - S. 42

1904 - Breslau : Hirt
42 Pflanzenkunde. Halm tragt oben 2 Blütenkolben. Der obere enthält Staubblattblüten, der untere samt- artige Stempelblüten. Die Stengel dienen zum Dachdecken, die Blätter zum Verstopfen der Fugen an Fässern. § 52. Die baldige Blumenbinse, Wasserliesch, in Gräben und Teichen, hat mehrere 1 rn lange, linealische, dreikantige Blätter und einen meter- hohen,^ runden Schaft. Der Blütenstand ist eine Dulde. Jede Blüte hat 9 Staubblätter und 6 rosenrote Blumenblätter, von denen die 3 äußeren kelchförmig sind. Im nördlichen Asien wird der bittere Wurzelstock ge- gessen. Der gemeine Froschlöffel hat löffelförmige Grundblätter und einen meterhohen Stengel, der sich an den Knoten quirlförmig teilt, so daß die Blüten eine lockere Rispe bilden. Er wächst in Gräben und Sümpfen, blüht im Juli und August. Das gemeine Pfeilkraut hat tief pseilförmige Blätter und größere Blüten. § 53. Die weiße Seerose oder Mummel ist eine wahre Zierde unserer Teiche und Seen. Ihre großen, am Grunde herzförmigen Blätter, deren runde Blattstiele oft aus bedeutender Tiefe heraufkommen, schwimmen auf dem Wasser. Sie haben nur an ihrer Oberfläche Spaltöffnungen (Poren). Der dicke, verzweigte Wurzelstock liegt im Schlamme verborgen. Im Juli entwickeln sich auf besonderen Blütenstielen die schönen, rein weißen Blüten, die am Tage über das Wasser hervorgucken, am Abend aber etwas einsinken. Die Blüten der weißen Seerose zeigen deutlich, daß alle Blütenteile als Blattgebilde zu betrachten sind. Der äußere Kreis, aus vier Blättern gebildet (dem, Kelch entsprechend), zeigt durch seine weiße Innenseite den allmählichen Übergang zu den Blumenblättern. Diese sind spiralig ge- ordnet, werden nach der Mitte zu schmäler und gehen allmählich in Staub- blätter über, so daß man nicht sagen kann, wo die Blütenblätter auf- hören und die Staubblätter anfangen. In der Mitte steht der krug- oder kreiselförmige Fruchtknoten, der Ähnlichkeit mit einer unreifen Mohnkapsel hat. Die Frucht ist eine vielsamige Kapsel. Die Wurzeln und Blätter der weißen Seerose dienen wegen ihres Gehaltes an Stärkemehl an manchen Orten als Futter für Schweine. Die gelbe Teichrose teilt den Standort mit der vorigen. Blüten kleiner, gelb. Die ägyptische Seerose ist die berühmte Lotusblume der Alten. Ihre herzförmigen Blätter und weißen Blüten zieren die ägyptischen Gewässer. § 54. Das gemeine Knabenkraut, Kuckucksblume, Ragwurz, gehört zu den schönsten Wiesenblumen. Grübt man eine Kuckucksblume aus dem Wiesenboden, so findet man zwei rundliche Knollen. Die ältere hat eine runzelige Oberfläche und trägt den diesjährigen Schaft, die jüngere, saftige enthält die Knospe für die nächstjährige Pflanze. Die lanzett- lichen Blätter stehen abwechselnd an dem spannenlangen Stengel und umfassen denselben scheidenartig. Die Blüten stehen in einer endständigen lockeren Ähre. Unter jeder Blüte befindet sich ein dreinerviges Deck- blüttchen. Wer die Blüte oberflächlich besieht, könnte sie für eine Lippen- blüte halten. Sie steht auf einem gedrehten Fruchtknoten und hat 6 Blättchen; die 3 inneren und 2 äußeren bilden die Oberlippe, das dritte äußere bildet die dreilappige Unterlippe und trägt einen Sporn.
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