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1. Nr. 22 - S. 78

1904 - Breslau : Hirt
Tierkunde. 78 auf einem Aste und knackt sich ein Nüßchen, bald klettert es in Schrauben- linien am Stamme eines Baumes bis in den Wipfel empor. Es wird etwa eine Spanne lang; der buschige, zweizeilig behaarte Schwanz ist ebenso lang wie der ganze Körper. Beim Sitzen hält es ihn 8-förmig über dem Rücken gebogen, beim Springen und Klettern, wobei ihm feine scharfen Krallen vortreffliche Dienste leisten, streckt es ihn gerade aus und benutzt ihn als Steuer. Die fuchsrote Farbe des Pelzes geht im Winter mehr ins Grane über und paßt vorzüglich zur Rinde der Nadelbäume, so daß das Tierchen schwer zu sehen ist, wenn es sich an den Stamm anschmiegt. Das Eichhörnchen bewohnt unsere Wälder; doch zieht es Nadel- holzwälder den Laubholzwaldungen vor, weil es besonders gern die Samen der Fichten und Tannen frißt. Auch knackt es gern Hasel- und Buchnüsse, verzehrt aber auch Eier und junge Vögel. In Obstgärten richtet es großen Schaden an; denn es schält das Fleisch der Äpfel und Birnen in runden Streifen ab und frißt nur die Kerne; auch beißt es die jungen Triebe der Bäume ab. Sein Winterpelz wird unter dem Namen Grauwerk oder Veh in den Handel gebracht; auch sein Fleisch wird ge- gessen. Jung eingefangen, läßt es sich leicht zähmen. Zwischen den Ästen hoher Bäume oder auch in Astlöchern legt es sein aus Reisern geflochtenes Nest an, das es im Innern weich aus- polstert und am Eingänge mit einer beweglichen Klappe versieht. Hier wirst es im Jahre zweimal 2—5 Junge, die es längere Zeit bei sich behält. Außer dem Hauptneste legt es noch mehrere Nebennester an; diese dienen ihm als Zufluchtsstätten und Vorratskammern für den Winter. Das fliegende Eichhörnchen, in den Birkenwäldern Sibiriens, hat zwischen den Vorder- und Hinterbeinen an beiden Seiten des Körpers eine Flatterhaut, die ihm beim Springen als Fallschirm dient. Die Haselmäuse sind gleichsam kleine Eichhörnchen. Das Murmeltier lebt im Hochgebirge der Alpen und Pyrenäen in selbstgegrabenen Erdhöhlen und hält dort einen langen Winterschlaf. Es wird oft gezähmt und abgerichtet. § 19. Die Hausmaus erreicht nur eine Länge von 9 em. Ihr kleiner Körper ist mit einem grauen Pelze bedeckt und endigt in einen langen, nackten Schwanz. Die flinken Tierchen finden sich in mensch- lichen Wohnungen, leben dort in Kellern, Kammern und Stuben unter den Dielen und werden durch das Benagen der Speisevorräte, Kleider u. dgl. sehr lästig Weder durch Gift noch durch Fallen kann man sie gänzlich vertilgen, da sie sich sehr schnell vermehren. Ihr ähnlich sind die bräunliche Wald- und die dunkelgraue Feldmaus. Letztere vermehrt sich oft so stark, daß sie zur Landplage wird. — Die braunschwarze Hausratte findet sich nur noch in gebirgigen Gegenden; sonst ist sie fast gänzlich von der größeren rötlich grauen Wanderratte, die aus Asien zu uns gekommen ist, lverdrüngt. Beide werden äußerst lästig. Der Lemming bewohnt die skandinavischen Gebirge und unter- nimmt in ungeheuren Scharen Wanderungen, wobei viele zu Grunde gehen. Der Hamster ist etwas größer und plumper gebaut als die Ratte. Oben ist er rotgelb, an den Seiten heller gefärbt, während die Beine schwarz sind. Er ist ein zorniges, zänkisches, aber auch sehr mutiges Tier. Hunde greift er kühn an und beißt sich selbst in den Kleidern der Menschen fest. Jedes Tier lebt in seinem Baue allein, und wenn sich zwei Hamster auf dem Felde treffen, so gibt es einen Kampf auf Leben und Tod.
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