1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Tierkunde.
Der Wasserfrosch lebt in ganz Deutschland, bewohnt fließende und
stehende Gewässer und entfernt sich von diesen nur so weit, daß er sie mit
einem Sprunge erreichen kann. Gewöhnlich sitzt er auf einem Steine oder
einer Wasserpflanze und lauert auf Beute, die in allerlei Insekten und
beiden Seiten des Kopfes hervortreten. — Im Winter halten sie auf dem
Grunde der Teiche einen Winterschlaf. Sie haben ein so zähes Leben,
daß sie ohne Schaden im Eise einfrieren können. Doch sterben wohl nur
wenige eines natürlichen Todes; denn sie besitzen eine ungeheure Anzahl
von Feinden unter den Säugetieren, Vögeln und Fischen. In Frank-
reich werden die Schenkel der Frösche, in Italien sogar die ganzen Frösche
als Leckerbissen verspeist. (Ganz ähnlich ist der braune Landfrosch.)
Der Laubfrosch, von blattgrüner Farbe und geringerer Größe, klettert mit Hilfe
der Klebscheiben an den Zehenspitzen im Laubwerk der Bäume herum. — Verwandt ist
auch die Kröte, mit ziemlich gleich langen Beinen und einer warzigen Oberhaut, die
einen weißen Schleim aussondert. Die häßlichen und verachteten Kröten, die gerne im
Dunklen leben, machen sich in Gärten durch die Vertilgung kleiner Schnecken sehr nützlich.
Die Eier werden in langen Schnüren ins Wasser abgesetzt. — Im Körperbau den
Eidechsen, in der Lebensweise aber den Fröschen ähnlich sind die Salamander. In
Deutschland lebt der größere, schwarz und gelb gefleckte Feuersalamander und der
kleinere, schwarzgraue Wassersalamander.
Amphibien, a) Können im Wasser und aus dem Lande leben, (Wechsellebige
Tiere.) b) Nicht im hohen Norden, sonst überall, e) Kleinere Tiere mit vier Beinen,
mit einer schleimigen oder drüsigen Haut bedeckt. Verlorene Glieder ersetzen sich.
ck) Gesicht und Gehör scharf. 6) u. k) Nützen durch Vertilgung der Insekten, schaden
durch Vertilgung des Fischlaiches, g) vermehren sich durch gallertartige Tier und
machen eine Verwandlung durch.
Anfg. l. Warum nennt man diese Tiere Amphibien? 2. Wodurch unterscheiden sich die
Amphibien von den Reptilien? 3. Beschreibe die Entwicklung eines Frosches!
Entwicklung des Frosches
Fig. 23.
kleinen Wassertieren besteht.
Aber er vertilgt auch Fisch-
laich und junge Fische m
Menge und richtet in Brut-
teichen großen Schaden an.
Die Frösche vermehren sich
außerordentlich schnell. Im
Frühlinge legt das Weibchen
den Laich, kleine Schleim-
kugeln mit einem schwarzen
Punkte, in das flache Wasser
am Uferrande. (Die Ent-
wicklung der Jungen veran-
schaulicht Fig. 23.)
In lauen Frühlingsnäch-