1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Ter Magnetismus.
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in Schwingungen versetzt, und der Stift bringt auf der Stanniolplatte Eindrücke hervor,
die den gesprochenen Lauten entsprechen. Um die- hineingesprochenen Laute wieder hervor-
zubringen, dreht man die Schraube zurück, bis der Stift die Anfangsstelle berührt. Wird
Fig. 32.
nun die Walze in der ersten Richtung und Geschwindigkeit gedreht, so versetzt der Stift,
indem er den Vertiefungen des Stanniolblattes folgt, die Platte in ebensolche Schwingungen,
wie sie die Platte vorher durch die hineingesprochenen Laute erhielt, und der Apparat
gibt die Worte deutlich hörbar wieder. An Stelle des Stanniolblattes benutzt man
neuerdings dünne Wachsblätter oder Röhren aus einer wachsähnlichen Masse, welche auf
die Walze geschoben werden.
Der Magnetismus.
§ 35. Magnetische Anziehung. Hält man einen Stab- oder Hnfeisen-
mngnet an kleine Eisenteilchen, Nägel, Feilspäne usw., so werden dieselben
angezogen. Andere Metalle, Holz, Papier usw. werden nicht angezogen.
Daraus folgt: Der Magnet zieht nur Eisen oder eisenhaltige Metalle an.
Die Alten machten dieselbe Beobachtung an einem Eisenerz, welches sie bei
der Stadt Magnesia in Kleinasien (heute Magnisa) fanden. Sie nannten
daher dies Eisenerz Magnet und die Kraft, durch welche der Magnet
andres Eisen anzieht, Magnetismus. Man unterscheidet natürliche und
künstliche Magnete; letztere haben entweder die Form eines Stabes oder
eines Hufeisens.
8 36. Polarität. Bestreut man einen
Stabmagnet gleichmäßig mit Eisenfeilspänen
ulld hebt ihn dann auf, so sieht man, daß
an den beiden Enden die meisten, in der
Mitte fast gar keine Eisenteilchen hängen
bleiben. Die Kraft der Anziehung äußert
sich also am stärksten an den Enden. Die
Enden des Magnets heißen Pole.
Stellt man einen Magnetstab oder eine
Magnetnadel so ans einen Stift, daß sie
sich in der horizontalen Ebene frei bewegen
können, so zeigt der eine Pol stets nach
Norden, der andere nach Süden. Daher
heißt der eine Pol Nordpol, der andre
Südpol. So oft man auch eine Magnetnadel ans der Nord-Südrichtnng
herausbringt, immer kehrt sie nach einigen Schwingungen in dieselbe
Richtung zurück (Fig. 33).
Fig. 33.