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1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 24

1900 - Gießen : Roth
24 Leichte Metalle. Thonerdekristalle sind folgende Edelsteine: der blaue Saphir und der rote Rubin. Aluminium ist auch ein Bestandteil des Schmirgels (Schleifmittel) und Alauns. Der Alaun ist ein weißes Salz von süßlich zusammenziehendem Geschmack. Er bildet einen mehlartigen Beschlag auf thonerdehaltigen Mineralien. Gewöhnlich gewinnt man ihn aus dem Alaunstein, welcher gebrannt und dann ausgelaugt wird. Durch Abdampfen der Lauge erhält man den Alaun. Der Alaun dient zu vielen gewerblichen Zwecken und als Heilmittel. 32. Ktulgesteine. 1. Der Granit ist ein körniges Gemenge aus Feldspat, Quarz und Glimmer. Der Feldspat herrscht meist vor und bedingt die Farbe des Gesteins. Er erscheint gewöhnlich weiß, grau oder rötlich gefärbt. Enthält der Granit viel Quarz, so ist er weißlich und sehr hart. Die metallisch glänzenden oder mattschwarzen Bestandteile sind Glimmer. Verschieden ist auch die Größe der Gemengteile, so daß der Granit bald grob-, bald feinkörnig erscheint. — Die Bestandteile des Granits befanden sich im flüssigen Zustand. Beim Erkalten verbanden sie sich zu festem Gestein. Auf solche Weise entstandene Gesteine nennt man Glutgesteine. Besonders schön ist der Granit des Fichtelgebirgs. Vorkommen. Der Granit findet sich in allen Erdteilen. Er bildet bald halb- kugelige Berge, bald scharfrückige Gebirgskämme mit wilden Schluchten und steilen Wänden. Der Granit ist ein Hauptbestandteil der meisten Hochgebirge, wie der Al- pen, Pyrenäen, Ksölen rc. Vereinzelt findet er sich in der norddeutschen Tiefebene in Gestalt von Blöcken. In ihrer Zusammensetzung stimmen dieselben mit dem skandi- navischen Granit überein. In grauer Vorzeit, als Gletscher noch die norddeutsche Ebene bedeckten,- wurden sie in ihrer Heinmt losgelöst und in Eisschollen eingefroren an ihrem fetzigen Lagerplatz abgesetzt. Da in fenen Gegenden weithin kein Stein zu finden ist, so nennt man diese Findlinge erratische, d. h. verirrte Blöcke. Verwendung. Der Granit wird wegen seiner Festigkeit als Fundamentstein für Brücken und Gebäude, zu Denkmälern, Säulen, Treppen und zum Straßenbau verwendet. Feldspatreicher Granit liefert verwittert fruchtbaren Thonboden, quarzreicher einen unergiebigen Kies. 2. Der Syenit, welcher aus Feldspat und Hornblende besteht, ist oft der Be- gleiter des Granits. Den Namen hat er von der Stadt Syene in Ägypten, obgleich dort Granit zu Tage steht. Biele ägyptische Bau- und Bildwerke bestehen aus Syenit. Das zersetzte Gestein gibt fruchtbaren Boden. 3. Der Porphyr besteht aus einer roten, gleichartigen Grundmasse von Feldspat und Quarz. In ihr liegen Kristalle derselben Mineralien, aber auch Glimmer- und Hornblendeteilchen. Der Porphyr ist ein vortrefflicher Baustein. Manche Abarten nehmen eine schöne Politur an und werden zu Kunstgegenstünden verarbeitet. 4. Der Basalt stellt sich deutlich als ein Produkt des Feuers dar. Seine Be- standteile, Feldspat, Magneteisenstein rc., sind so innig gemengt, daß er fast als ein- faches Mineral erscheint. Oft findet er sich zerklüftet in Form sechsseitiger Säulen, die zu Tausenden dicht beisammen stehen. Diese Säulen sind aber keine Kristalle. Die Insel Stasfa besteht aus lauter senkrechten Basaltsäulen, welche die berühmte Fingalshöhle bilden. Auch der Bilstein bei Lauterbach besteht aus solchen Basaltsäulen. Der Basalt bildet oft ganze Gebirge wie die Rhön und den Vogelsberg. — Zum Häuserbau eignet sich der dichte Basalt nicht, weil er die Feuchtigkeit einsaugt, dagegen vorzüglich zum Straßenbau. Verwittert bildet er einen fruchtbaren Boden. 5. Lava heißt man alle Gesteine, welche geschmolzen aus Vulkanen geflossen und nachher erstarrt sind. Sie entströmen noch jetzt den thätigen Vulkanen. Ihre Zusam- mensetzung ist höchst verschieden. Eigentümlich sind die Hohlräume, von welchen die Masse durchzogen ist. — Festere Laven finden als Bau- und Mühlsteine Verwendung. Diejenigen, welche leicht verwittern, liefern sehr fruchtbaren Boden.
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