Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 60

1900 - Gießen : Roth
60 Fische. Ausgeschlüpfte Forelle mit Dottersack. ist ungegliedert lweichflosser). Die Brust- und Bauchflosseu sind die umgebildeten Vorder- und Hinterbeine und deshalb Paarwels vorhanden. Sie dienen der Fort- bewegung. Rücken- und Afterflosse halten den Körper im Gleichgewicht. Haupt- bewegungsorgan ist der senkrecht stehende Schwanz. Ein eiilziger Schlag desselben bringt den Fisch ein gutes Stück vorwärts. Der Schwanz dient zugleich als Steuer- ruder. Wendet der Fisch ihn rechts, so dreht sich das Kopfende auch rechts und umgekehrt. Da das Eigengewicht des Fischkörpers dem des Wassers ungefähr gleich ist, so lvird derselbe an jeder Stelle vom Wasser getragen. Die Gestalt des Fischkörpers und seine schlüpfrige Oberfläche erleichtern Ullgeinein die Fortbewegung im Wasser. Die schlüpfrige Beschaffenheit der Fische rührt von Schleckn her, welcher durch besondere Drüsen fort- während abgesoildert wird. Tie Schwimmblase. Das Steigen und Sinken bewirkt der Karpfen durch die Schwimmblase. Sie liegt im Bauch und besteht aus zwei mit Luft erfüllten Ab- teilungen. Der Fisch kann die ganze Blase und jede Abteilung fiir sich zusammen- pressen. Preßt er die ganze Blase zusamnien, so sinkt er in wagrechter Lage. Läßt er sie sich ausdehnen, so steigt er. Beim Zusammenpressen der vorderen Abteilung sinkt der Kopf, andernfalls der Hinterkörper. Fische, welche stets in der Tiefe leben, haben feine Schwimmblase. Tic Vermehrung des Karpfens wie aller Fische geschieht durch Eier. Man nennt dieselben Laich oder Rogen. Ein Karpfenweibchen legt ein paar Hunderttausend. Ein 38jähriger Karpfen trug über eine Million. Der Laich wird mit Beginn des Sommers zwischen Wasserpflanzen abgesetzt. Die Wasserwärme bringt die Eier zur Entwicklung. Die Jungen haben eine offene Bauchhöhle mit anhängendem Dottersack. Dieser ernährt das Tierchen, bis die Flossen ausgebildet sind. Die Karpfen wachsen schnell und können mehr als 100 Jahre alt und über meterlang werden. Aufenthalt und Nahrung. Der Karpfen liebt seichte, schlammige Gewässer, welche mit Wasserpflanzen bewachsen sind. Im schlammigen Grund findet er reichliche Nahrung. Sie besteht aus Würmern, Insekten und deren Larven. Daneben frißt er auch frische und faulende Pflanzen. Im Winter liegen die Karpfen dicht neben- einander unthätig auf dem Grund. Zucht. Der Karpfen gehört zu den Edelfischen. Wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches züchtet man sie in besonderen Teichen. Man füttert sie mit Küchenabfällen, gehacktem Fleisch rc. Da werden sie dann ganz zahm und eilen ans den Schall einer Glocke zur Fütterung herbei. Die Karpfen sind sehr träge Tiere. Man seht deshalb einige Hechte in den Teich, die sie in Bewegung erhalten. Sie gedeihen dann besser. Oft verschlingt jedoch der Hecht ihrer mehr, als dem Teichbesitzer lieb ist. Atmung. Da der Karpfen sich stets im Wasser aufhält, muß er auch in anderer Weise atmen wie die Lnftbewohner. Statt der Lungen hat er Kiemen zum Atmen. Dies sind häutige Blättchen, tvelche auf bogenförmigen Knochen reihenweise stehen und von feinen Blutgefäßen durchzogen sind. Sie liegen hinter dem Kopf auf beiden Seiten. Außen find sie durch die beweglichen Kiemendeckel geschützt. — Beim Atmen nimmt der Fisch den Mund voll Wasser, schließt ihn und treibt es zu den Kiemenspalten heraus. Das Wasser enthält stets Luft. Dieser Luft entnehmen die Blutgefäße in den Kiemen den zum Leben nötigen Sauerstoff. Nimmt man den Fisch aus dem Wasser, so vertrocknen die Kiemen, und er muß sterben. Frieren im Winter die Gewässer völlig zu, so ersticken zuweilen die Fische unter dem Eis. In Fischteichen macht man deshalb Luftlöcher in die Eisdecke. — Der Karpfen fühlt sich kalt an wie alle Wasser- bewohner. Das kommt von der geringen Wärme seines Blutes. Es ist zwar rot, aber wenig warm. Seine Wärme mehrt und mindert sich mit der des Wassers. verwandte. Auch die in der Jugend schwarzen, später gold- oder silberfarbenen Goldfische sind Karpfen. Die Schleien sind Karpfen mit nur zwei Bartfäden. Die Barbe, der Weißfisch, der Gründling und die aalsörmige Schmerle sind dem Karpfen verwandt. 59. Der Stichling und die Mruipftege der Zische. Tik Stichlinge sind winzige Gesellen, werden aber trotzdem selten von einem größeren Railbfisch gefangen. Sie haben nämlich vor ihrer Rückenflosse mehrere freie
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer